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Berlin: Die Boom-Branche

Berlin erwartet viel von der Gesundheitswirtschaft: Nach amtlichen Angaben arbeiten 180 000 Menschen in diesem Bereich, zum Beispiel in den 150 Medizintechnik- und 160 Biotechnologie-Firmen oder in den 22 Pharma- und 40 Krankenhausunternehmen. Eine Boom-Branche, glaubt der Senat und will die Hauptstadt zur Gesundheitsstadt ummodeln.

Berlin erwartet viel von der Gesundheitswirtschaft: Nach amtlichen Angaben arbeiten 180 000 Menschen in diesem Bereich, zum Beispiel in den 150 Medizintechnik- und 160 Biotechnologie-Firmen oder in den 22 Pharma- und 40 Krankenhausunternehmen. Eine Boom-Branche, glaubt der Senat und will die Hauptstadt zur Gesundheitsstadt ummodeln. Bis 2010 sollen weitere 70 000 Menschen einen Job finden, hieß es vor zwei Jahren. Doch ist Berlin auch Arbeitgeber und beteiligt sich kräftig am Stellenabbau. Die Stadt besitzt zwei große Krankenhauskonzerne: Vivantes, größtes öffentliches Klinikunternehmen Deutschlands, und die Charité, größtes Universitätsklinikum Europas. Zusammen behandeln sie jedes Jahr rund 300 000 Patienten stationär, das ist ein Marktanteil von 45 Prozent. Vivantes hat auf seinem Sanierungskurs seit 2001 schon rund 3000 Arbeitsplätze abgebaut und findet, man sei an der Untergrenze angelangt. Nach der nur knapp verhinderten Pleite vor zwei Jahren ist der Konzern nun auf Gewinnkurs. Die Charité will bis 2010 im Vergleich zu 2005 mehr als 1600 Stellen freiräumen.

Auch im Öffentlichen Gesundheitsdienst – dazu gehören Amtsärzte, Sexual- und Behindertenberatungsstellen, der schulmedizinische und zahnärztliche Dienst – speckt Berlin kräftig ab: Bis zu 1050 der 2000 Stellen sollen wegfallen, auch wenn diese Zahl zwischen dem Finanzsenator und der Gesundheitssenatorin, die lediglich 350 Jobs streichen will, umstritten ist. I.B.

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