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Berlin: Die BVG kauft für 570 Millionen Euro ein

Neue Straßenbahnen sollen bei Bombardier in Hennigsdorf gefertigt werden

Die bevorstehende Einkaufstour der BVG ist die größte in der Geschichte der Straßenbahn: Bis zu 570 Millionen Euro wollen die Verkehrsbetriebe für maximal 210 neue Tramzüge ausgeben, wenn sich die vier jetzt georderten Probezüge bewähren. Macht 2,7 Millionen Euro pro Zug. Den Zuschlag hat der kanadische Bombardier-Konzern bekommen, der die Bahnen in seinem Werk vor den Toren Berlins bauen will. „Zumindest die Endfertigung wird in Hennigsdorf gemacht“, sagt Firmensprecher Ulrich Bieger. „So ein Auftrag sichert eine solide Grundauslastung.“ In dem schon mehrfach von Schließung bedrohten Werk arbeiten noch rund 1800 Beschäftigte, deren Jobs jährlich in Frage gestellt werden und vorerst bis Ende 2007 sicher sind.

Wie die Bahnen genau aussehen, ist noch nicht klar, zumal die BVG noch Wünsche äußern kann. Als technische Basis dient die „Flexity“-Familie; das neue Modell heißt intern „Flexity Berlin“.

Die vier Probezüge werden in verschiedenen Ausführungen bestellt: Für Ein- und Zweirichtungsbetrieb sowie in einer 30 und einer 40 Meter langen Version. Zum Vergleich: Die aktuellen Adtranz-Bahnen aus den 90er Jahren sind 27 Meter lang. Sie bleiben in Betrieb.

Ersetzen will die BVG ihre von der DDR geerbten Tatra-Bahnen, die größtenteils in den 80er Jahren angeschafft und nach der Wende modernisiert worden sind. Deren Hauptnachteil für die Passagiere sind die hohen Stufen. Die wird es in den neuen Bahnen nicht mehr geben, weil die Technik statt im Boden größtenteils auf dem Dach sitzt. Allerdings werden die Großserienexemplare erst ab 2010 gefertigt.

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