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Berlin: Die BVV Pankow will die Berliner Straße nach dem Unternehmer umbenennen

Josef Garbaty kehrt nach Pankow zurück. Zwar nicht in Person, aber symbolisch.

Josef Garbaty kehrt nach Pankow zurück. Zwar nicht in Person, aber symbolisch. Nach dem Willen der Bezirksverordnetenversammlung soll der Name des Unternehmers künftig die Berliner Straße schmücken. Nach langem Hin und Her beschloss die BVV in ihrer Septembersitzung zudem, eine Gedenktafel vor der Villa Garbaty in der Berliner Straße 126-128 anzubringen. Im Gartenhaus der Villa befindet sich die Bundeszentrale der Republikaner.

Dass der 1939 verstorbene Josef Garbaty bei den Pankowern bis heute einen guten Ruf genießt, hängt mit der ehemaligen Zigarrettenfabrik Garbaty zusammen. Dort waren in den 20er Jahren 1600 Arbeiter beschäftigt. Die Mehrheit der Bezirksverordneten war längst darüber einig, eine Straße oder einen Platz nach Garbaty zu benennen. Im Gespräch war ein Teilstück der Hadlichstraße und der Bahnhofsvorplatz des S-Bahnhofs Pankow. Schließlich gab es die Idee, das von Breiter Straße, Hadlichstraße und Berliner Straße umschlossene Gebiet zum Josef-Garbatay-Park zu machen. Daraus wurde nichts. Die BVV beschloss am 16. September mit 18 Ja-Stimmen (bei 17 Nein-Stimmen), dass die Berliner Straße umbenannt wird. Dagegen regt sich jetzt selbst bei Befürwortern Widerspruch. "In der Öffentlichkeit hat die Entscheidung Erstaunen ausgelöst", sagt Ulrich Eichler, der Vorsitzende der CDU-Fraktion. Die Berliner Straße zähle zu den bekanntesten des Bezirks. Sie umzubenennen, bedeute einen Traditionsbruch. Laut Eichler hat die Pankower CDU bereits 500 Unterschriften gegen die Umbenennung gesammelt. Allein 150 Gewerbtreibende hätten sich gegen den neuen Namen für die Berliner Straße ausgesprochen. "Wir waren dafür, einen Teil der Hadlichstraße umzubenennen", sagt Eichler, der sich weiter bemühen will, die Entscheidung zu korrigieren.

Dazu wird genug Zeit sein. Denn die Berliner Straße führt nicht nur durch Pankow, sondern auch durch Prenzlauer Berg. Pankows Baustadtrat Andreas Bossmann (für PDS) muss zunächst mit dem Nachbarbezirk klären, ob auch der kurze Abschnitt zwischen Bezirksgrenze und Schönhauser Allee umbenannt wird. "Das kann ein paar Wochen dauern", sagt Bossmann. Und wie geht es weiter? Wenn der Nachbarbezirk zustimmt, muss das Bezirksamt Pankow die Umbenennung beschließen und im Amtsblatt veröffentlichen. Andreas Bossmann glaubt, dass die neuen Straßenschilder frühestens in einem Jahr aufgehängt werden können.

brun

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