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Berlin: Die eigene Familie tyrannisiert

Prozessauftakt gegen 39-Jährigen, der seinen Sohn geschlagen und die Tochter missbraucht haben soll

Ein 39jähriger Mann muss sich wegen lebensgefährlicher Misshandlung seines sechs Wochen alten Sohnes seit Mittwoch vor dem Berliner Landgericht verantworten. Außerdem soll er die heute elf Jahre alte Tochter seiner Lebensgefährtin in den vergangenen Jahren mehrfach vergewaltigt haben. Der Angeklagte räumte bei Prozessbeginn lediglich gewalttätige Übergriffe auf seine Lebensgefährtin, deren Tochter und Sohn ein. „Es gab absolut keine sexuellen Übergriffe“, sagte er.

Der Mann soll das Baby aus Wut über dessen Schreien lebensgefährlich am Kopf verletzt haben. „Das weise ich entschieden zurück“, sagte er. Der Säugling war mit Hirnblutungen von der Feuerwehr in ein Krankenhaus gebracht worden. Der Mann machte seine Lebensgefährtin für die Misshandlung des Babys verantwortlich.

Der gelernte Gärtner, der bereits seit längerem arbeitslos ist, soll sich wie ein Tyrann in seiner Familie gebärdet haben. Er gab zu, dass er seine Freundin gewürgt und mit einem Kabel geschlagen habe, weil sie zu spät nach Hause gekommen sei. Er habe ihr jedoch nicht die Vorderzähne ausgeschlagen. Vielmehr sei die Frau die Treppe heruntergefallen, sagte der Mann, der bereits wegen Gewalttaten vorbestraft ist.

Weiterhin gab er zu, dass er den beiden Kindern seiner Freundin Haarbüschel ausgerissen habe, so dass weiße Stellen am Kopf zurückblieben. Auch Schläge habe es gegeben und einen „versehentlichen“ Karatetritt gegen die Stirn des Jungen. Er sei öfter ausgerastet. Den genauen Grund könne er nicht sagen, weil er häufig unter Einfluss von Drogen gehandelt habe, sagte der Mann.

„Es ist unverzeihlich, was ich den beiden Kindern angetan habe“, sagte der Mann unter Tränen. Als er 1998 mit der Freundin zusammengezogen sei, habe er sich in der Vaterrolle versucht. „Ich war überfordert, die Erziehung war mir zu viel“, sagte er. dpa

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