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Berlin: Die England-Spende fiel aus

Jetzt hilft der Senat dem Technikmuseum

Das Deutsche Technikmuseum am Gleisdreieck in Kreuzberg hat vergeblich auf eine Millionenspende aus England gewartet. Jetzt ist dafür der Senat in die Bresche gesprungen und hat aus der eigenen Kasse 5,5 Millionen Euro locker gemacht. Damit kann ein Grundstück gekauft werden, das für die weiteren Ausbaupläne des Museums erforderlich ist. Den Kauf der Bahnflächen hatte der Senat spätestens zum Jahresende zugesichert – mit der Hoffnung auf das Geld aus England. Jetzt musste der Vertrag ohne die Spende erfüllt werden.

„Dies ist ein Glücksfall für uns“, sagte Museumsdirektor Dirk Böndel. Ohne das Geld aus der Landeskasse hätte das Museum seine Erweiterungspläne wohl aufgeben müssen. Jetzt kann die Abteilung mit den Straßenfahrzeugen umgebaut werden. Im nächsten Herbst ist die Ausstellung „Autos aus Berlin“ geplant, und später will man dann auch die Zukunft der Energietechnik zeigen. Dazu benötigt das Museum die Gebäude des alten Güterschuppens der Anhalter Bahn, die ihr bisher noch nicht gehörten und nun gekauft werden können.

Ursprünglich wollte der englische Mäzen den Grundstückskauf finanzieren. Auch er hatte 5,5 Millionen Euro versprochen. Der Industrielle Glenn Lacey, ein Flugenthusiast, wollte damit verhindern, dass neben dem Museum ein Riesenrad errichtet wird, wie es zunächst vorgesehen war. Böndel und Lacey waren sich einig, dass der Rummel die Entwicklung des Museums stören würde. Lacey hatte schon lange Kontakte zum Berliner Museum.

Testamentarisch hat er dem Museum insgesamt zehn Millionen Pfund (rund 14,5 Millionen Euro) vermacht. Die 5,5 Millionen Euro für den Kauf des Grundstücks waren gewissermaßen als Vorschuss gedacht. Doch dann benötigte Lacey das Geld für neue Entwicklungen in seinem Unternehmen aus der Luftfahrtbranche, wofür Böndel Verständnis hat.

Im Stillen hofft der Museumschef aber weiter, dass das versprochene Geld aus England doch noch den Weg nach Berlin findet. „Aber darauf wetten möchte ich nicht", sagt Böndel. Wenn das Geld doch noch kommen sollte, werde der Senat die 5,5 Millionen Euro zurückerhalten, verspricht Böndel.

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