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Ein Nachtzug der Odeg.

© Jens Büttner/dpa

Die erste Probe war zu erfolgreich: Potsdam will Nachtzug in die Prignitz erneut testen

Der Nachtzug von Berlin in die Prignitz wurde in der Testphase viel genutzt. So viel Erfolg ruft nach einer Testwiederholung, heißt es aus Potsdam. Die Initiatoren sind empört.

Der Nachtzugtest von Berlin in die Prignitz war so erfolgreich, dass das Infrastrukturministerium in Potsdam ihn wiederholen lassen will. Nach Ansicht von Staatssekretärin Katrin Lange sind die nächtlichen Sonderfahrten „stark beworben“ worden, die Züge deshalb also gut besetzt gewesen. Deshalb solle aus ihrer Sicht jetzt eine zweite Testphase für den „Alltag“ folgen. Man werde sich die Auslastung der drei Sonderzüge, die es seit Juni gegeben hatte, ansehen und dann entscheiden. Barbara Linke, eine der Initiatorinnen, bezeichnete einen erneuten „Test“ als „Frechheit und Schikane“. Die Initiative aus der Region hatte sich für die Nachtverbindung eingesetzt, um es Bewohnern der Prignitz zu ermöglichen, am späten Abend Kultur- oder Sportveranstaltungen besuchen zu können, ohne ein Auto zu nutzen. Der letzte planmäßige Zug fährt derzeit um 22.28 Uhr in Gesundbrunnen ab; zu früh, um auf das Ende der meisten Veranstaltungen warten zu können.

Initiatorin findet 30-Prozent-Hürde zu hoch

Das Infrastrukturministerium hatte 15.000 Euro bewilligt, um zu testen, ob es für eine Spätverbindung genügend Fahrgäste gibt. Wenn in den Testzügen mehr als 30 Prozent der Sitzplätze belegt würden, werde man prüfen, ob die Verbindung dauerhaft angeboten werden könne, hatte Verkehrsministerin Kathrin Schneider (parteilos, für die SPD) versprochen. Einverstanden war sie, dass der Nachtzug fuhr, wenn es in Berlin besondere Veranstaltungen gab – etwa die Lange Nacht der Wissenschaften oder die Lange Nacht der Museen.

Nach Linkes Angaben war der Nachtzug, der Lichtenberg um 23.30 Uhr verlassen hatte, fast voll; 408 von 428 Plätzen seien in Nauen besetzt gewesen. Auch bei den beiden anderen Zügen sei die 30-Prozent-Vorgabe erfüllt worden. Sicher habe die Initiative dafür geworben, die Züge zu nutzen, um die 30-Prozent–Quote zu schaffen. In dem Zug hätten aber „stinknormale“ Fahrgäste gesessen. Sauer ist Linke, weil das Ministerium für den Nachtzug eine 30-prozentige Belegung fordert. Tagsüber seien nämlich in verkehrsschwachen Zeiten manchmal nur 15 Prozent der Sitze im RE 2 besetzt.

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