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Berlin: Die Familie Aydin mit den Sürücüs verwechselt

Im Internet-Wahlforum „kandidatenwatch.de“ hat der CDU-Spitzenkandidat Friedbert Pflüger die Familie Aydin, der die Abschiebung droht, mit der Familie Sürücü verwechselt, deren Söhne in den „Ehrenmord“ an der Deutsch-Türkin Hatun Sürücü verwickelt waren.

Im Internet-Wahlforum „kandidatenwatch.de“ hat der CDU-Spitzenkandidat Friedbert Pflüger die Familie Aydin, der die Abschiebung droht, mit der Familie Sürücü verwechselt, deren Söhne in den „Ehrenmord“ an der Deutsch-Türkin Hatun Sürücü verwickelt waren. Beides sind prominente, aber ganz unterschiedliche Fälle, über die in Berlin lange diskutiert worden ist.

Der ehemalige Verwaltungsrichter Percy MacLean, Träger der Carl-von-Ossietzky-Medaille und durch sein Engagement in sozialen und Menschenrechtsfragen bekannt, wollte mit seiner Frage Pflügers Position zur umstrittenen Abschiebung der kurdischen Familie Aydin abklopfen. Die Antwort des CDU-Manns an „Frau MacLean“: Die Familie solle Deutschland verlassen. Denn die Wert- und Moralvorstellungen der Aydins stünden offenbar – „denken Sie nur an das provozierende Verhalten der Brüder des Verurteilten nach der Gerichtsverhandlung“ – im diametralen Gegensatz zu dem Konsens, der Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben innerhalb Deutschlands sei.

Diese Bemerkung gilt aber der Sürücü-Familie. Der Sprecher des CDU- Kandidaten, Sascha Steuer, sagte dazu, Pflüger habe weder die Frage noch die Antwort gekannt. Um „kandidaten- watch.de“, wo allen Kandidaten zur Berliner Wahl Fragen gestellt werden können, kümmere sich Pflügers Bundestagsbüro oder die CDU-Geschäftsstelle. Um den Fehler zu korrigieren, ließ Pflüger gestern seine Mitarbeiterin Gülden Sahin im Internetforum eine passende Nachfrage stellen. za

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