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Berlin: Die Feuerwehr kam nach 15 Minuten

Chronik des Unglücks bei der Berliner S-Bahn: Was im Anhalter Bahnhof geschah

7.04 Uhr: Aus Richtung Potsdamer Platz fährt ein Zug der Linie S2 in den Anhalter Bahnhof ein. Schon während der Fahrt qualmt es aus dem letzten Wagen. Ein Fahrgast zieht deswegen die Notbremse. Dadurch wurde der Zug nicht sofort gestoppt, er fuhr normal an den Bahnsteig. Da im Führerstand eine Warnlampe das Auslösen der Notbremse anzeigte, stieg der Fahrer aus und ging zum letzten Wagen. Dort sah er Rauch und schickte die Fahrgäste hinaus, die Treppe nach oben ins Freie. Danach ging er die 160 Meter zum Führerstand zurück.

7.08 Uhr informiert der Fahrer die Leitstelle der Bahn, erst danach bricht das Feuer offen aus.

7.11 Uhr geht der Alarm bei der Feuerwehr ein – sieben Minuten später.

7.19 Uhr bremsten die ersten Löschfahrzeuge und Rettungswagen vor dem Anhalter Bahnhof, mittlerweile sind 15 Minuten vergangen. „Vor dem Bahnhof liefen uns die Fahrgäste oben in die Arme“, berichtete Hauptbrandmeister Michael Lubinski, der als einer der ersten dort war. Die Unglücksstelle war von weitem sichtbar, massive Qualmwolken drangen aus allen Eingängen und stiegen in den Himmel. Zum Glück seien alle Passagiere des brennenden Zuges vom Personal aus dem unterirdischen Bahnhof ins Freie geleitet worden, sagte der 46-Jährige von der Wache Schöneberg. Dennoch wird zunächst der Bahnhof abgesucht, ob nicht doch irgendwo noch Menschen sind, parallel dazu beginnt die Brandbekämpfung.

8.18 Uhr hat die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle. Danach wurden große Lüfter in den Tunnel gebracht, um den dichten Qualm ins Freie zu blasen.

10.00 Uhr Der Vizechef der Berliner Feuerwehr zieht eine vorläufige Bilanz: Die Fahrer der beiden S-Bahn-Züge hätten „optimal und besonnen gehandelt“. „Das hätte wesentlich schlimmer werden können“ – wenn Fahrgäste im Qualm den Weg nach draußen nicht mehr gefunden hätten. Nach drei Bränden in unterirdischen Bahnhöfen habe man eine gewisse Routine. Auch die Notfall-Übungen hätten sich bezahlt gemacht.

11.10 Uhr übergibt die Feuerwehr die Einsatzstelle an den Bundesgrenzschutz, der die Ermittlungen zur Brandursache aufnimmt. 

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