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Berlin: Die Grünen: "Vertreter des urbanen Milieus"

Als "Stimme der Bündnis-Grünen" sieht sich Werner Schulz - und die Betonung legt er auf "Bündnis". Holger Wild sprach mit dem ostdeutschen Bürgerrechtler, der am Sonnabend auf dem relativ sicheren zweiten Listenplatz der Berliner Grünen für den Bundestag nominiert wurde.

Als "Stimme der Bündnis-Grünen" sieht sich Werner Schulz - und die Betonung legt er auf "Bündnis". Holger Wild sprach mit dem ostdeutschen Bürgerrechtler, der am Sonnabend auf dem relativ sicheren zweiten Listenplatz der Berliner Grünen für den Bundestag nominiert wurde.

Herr Schulz, mit ihrem Erfolg ist Ihnen eine faustdicke Überraschung gelungen.

Naja, da haben manche im Vorfeld auch einiges unterschätzt. Mich haben alle Ost-Berliner Kreisverbände unterstützt. Für viele war ich so etwas wie das "letzte Aufgebot", auch als Ausgleich für die Miss-Repräsentation Ostdeutscher in Spitzenpositionen.

Andere sagen, Ihre mitreißende Bewerbungs-Rede habe den Ausschlag gegeben.

Dazu braucht es aber auch das entsprechende Publikum. Ich bin seit über einem Jahr im Kreisverband Pankow aktiv. Da können Sie die Veränderung Berlins mit Händen greifen. Am Kollwitz-Platz, am Helmholtz-Platz, da treffen Sie die ganzen jungen Leute, die aus Ost wie West hergezogen sind. Das hat sich ein neues, urbanes Milieu gebildet. Das sind die jungen Leute, die mich unterstützt haben: die Bündnis-Grünen.

Heißt das im Umkehrschluss, dass sich die "alten" Parteiströmungen ihrer Konkurrenten überlebt haben?

So würde ich das nicht sagen wollen.

Glauben Sie, das Ihr Erfolg Ihrer Partei in den ostdeutschen Ländern hilft, aus der Bedeutungslosigkeit herauszukommen?

Natürlich ist das ein Signal für den Osten. Aber da ist es wie mit dem wirtschaftlichen Aufbau: Die Gießkanne hat keinen Sinn, wir müssen uns auf unsere Hochburgen konzentrieren. Und Berlin ist eine Hochburg. Die Potenziale, die wir hier haben, müssen wir stärken. Dazu gehört ganz besonders die Erfahrung mit dem Zusammenwachsen.

Sie sehen sich auch als Frontmann gegen Gregor Gysi.

Ja - wir können den Kampf gegen Rot-Rot doch nicht allein dem Stoiber überlassen.

Herr Schulz[mit ihrem Erfolg ist Ihnen eine faust]

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