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Berlin: Die "Headhunters" wollen die "Krauts" aufmischen - Verabredung per Internet

Wenn Hooligans sich zu Keilereien verabreden, nutzen sie das Internet. Doch die Polizei surft mit.

Von Markus Hesselmann

Wenn Hooligans sich zu Keilereien verabreden, nutzen sie das Internet. Doch die Polizei surft mit. Deshalb warnt zum Beispiel die Website hooligans.de vor solchen Absprachen in ihrem Forum. Dennoch hat dort jetzt ein aus mehreren hundert Hooligans bestehender Londoner Fanclub, die "Headhunters", sein Kommen für das heutige Spiel von Hertha BSC gegen den FC Chelsea "offiziell" angemeldet. Das Ziel: "Krauts" aufmischen. Die derart an den Zweiten Weltkrieg erinnerten Berliner antworteten den Briten sinngemäß - der auf diesen Seiten bevorzugte Sprachstil ist nur begrenzt zitierfähig - dass sie an Dünkirchen denken sollten. Wie einst vom französischen Strand in den Kanal, so wolle man nun die "Tommys" in die Spree jagen. Was klingt wie die Ergüsse pubertierender Pfadfinder beim Geländespiel, wird von Polizeibeamten unterschiedlich bewertet. Einerseits wisse man, dass im Internet viele Wichtigtuer unterwegs seien, andererseits müsse man bestimmte Ankündigungen durchaus ernst nehmen. Schon vergangene Woche hatten sich Deutsche und Briten eine Rauferei im Ostbahnhof geliefert. Die englischen Fans waren auf der Durchreise, weil ihr Nationalteam ein Länderspiel in Polen austrug. Die Polizei wusste von den Plänen der Hooligans und hatte das Handgemenge schnell unter Kontrolle. Angeblich wollen sich Deutsche und Briten heute zwei Stunden vor dem Spiel unweit des Stadions erneut zu einer Keilerei treffen. Doch die Polizei weiß Bescheid: "Wir sind auch diesmal auf alle Fälle vorbereitet", sagt ein ranghoher Beamter.

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