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Berlin: Die Hoffnung stirbt zuletzt

Vielleicht werden sich die Anwohner des Jahnstadions heute wieder über das Feuerwerk in ihrer Nachbarschaft ärgern. Vielleicht sind sie aber inzwischen auch zu Footballfans geworden und leiden mit Thunder, dem Berliner Team in der europäischen Footballliga mit.

Vielleicht werden sich die Anwohner des Jahnstadions heute wieder über das Feuerwerk in ihrer Nachbarschaft ärgern. Vielleicht sind sie aber inzwischen auch zu Footballfans geworden und leiden mit Thunder, dem Berliner Team in der europäischen Footballliga mit. In jedem Fall werden sie ab 18 Uhr den Jubel hören und auch die Party, die vor und während des Spiels gefeiert wird. Und bei einem Sieg eben auch das Feuerwerk. Das alles ist Teil des Events „American Football in Berlin“. Sport und Party für eine Klientel, die von purem Sport genug haben.

So jedenfalls hat es die NFL Europe in allen Städten der Liga etabliert. Und weil das in Frankfurt und Düsseldorf so gut funktioniert hat, wurde 1998 in Berlin ein drittes deutsches Team gegründet. Ausgerechnet hier greift das Konzept aber noch nicht. Es fehlen die erhofften Zuschauermassen. Während in Düsseldorf am vorigen Samstag 58 572 Besucher zu einem neuen Ligarekord strömten, kamen in Berlin noch nie mehr als 10 857 Fans. Das soll sich heute ändern. Jedenfalls ein wenig. Thunder könnte mit einem Sieg im letzten Spiel gegen Frankfurt Galaxy Europas Finale erreichen. 13 500 Zuschauer erwartet Manager Michael Lang deshalb im Jahnstadion, dabei würde das fast 20 000 Zuschauer fassen. Doch davon mag der Football-Manager nach früheren Fehleinschätzungen nicht mehr offen träumen.

Für Lang liegt der Unterschied zu den Konkurrenten in den schlechten Rahmenbedingungen: „Wir machen im Konzept alles ähnlich.“ Für ihn gibt es in Berlin zu viele Alternativen, außerdem sei der Standort ein Nachteil. Football sei eben eher im Westen verwurzelt, so Lang. „Und außerdem ist das Durchschnittseinkommen in Berlin niedriger.“ Zudem machten in Frankfurt und Düsseldorf stationierte US-GI’s vor zehn Jahren das Spiel zu einer stadtbekannten Party. Doch auch in Berlin kamen vor Jahren mal 50 000 zu einem Spiel zweier US-Teams. Das war aber nur Show. Bei Thunder ist das heute grundlegend anders. Ingo Wolff

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