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Berlin: Die Kraft der Religion

Der Dalai Lama spricht in der Waldbühne über die Sorgen und Bedrängnisse gläubiger Menschen

Zuerst traf der Dalai Lama einen alten Bekannten. Joschka Fischer empfing das geistliche Oberhaupt der Tibeter zum wiederholten Male. Der Außenminister versicherte dem Dalai Lama, die Bundesregierung unterstütze den „Anspruch der Tibeter auf religiöse und kulturelle Autonomie“. Auch die prompten Proteste aus der chinesischen Botschaft sind ein gut bekanntes Ritual.

Eigentlich wollte der Dalai Lama diesmal keine politische, sondern eine religiöse Botschaft überbringen. Schließlich war er als Gast des Kirchentages nach Berlin gekommen. Am Nachmittag sollte er in der Waldbühne sprechen. Doch seine Ankunft verzögerte sich – bis nach Redaktionsschluss dieser TagesspiegelAusgabe.

Am Abend zuvor hatte der Tibeter dem ZDF ein Interview gegeben. Religiöse Menschen hätten ein sorgenvolleres Leben als Atheisten, vertraute er den Fernsehzuschauern an. Ein bekannter Arzt habe ihm gesagt, dass religiöse Menschen auf dem Sterbebett häufig noch sehr viel mehr Befürchtungen hätten und unruhiger seien als Menschen, die sich über Religion keine Gedanken machten. „Das scheint ein Zeichen dafür zu sein, dass im Rahmen einer religiösen Einstellung manchmal noch zusätzlich Sorgen und Bedrängnis ins Leben kommen können.“ Zugleich gebe eine echte religiöse Haltung dem Menschen Kraft, mit Schwierigkeiten im Leben fertig zu werden. Tsp

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