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Berlin: Die kreative Kiste vom Alexanderplatz

Der Jugend-Container ist ein Treffpunkt – und Ausstellungsort

Von weitem sieht das Ding aus wie ein MüllContainer. Beim Einkauf hastet man daran vorbei – und doch verbirgt sich hinter dem orangefarbenen Kasten zwischen Beachvolleyballfeld und „Kaufhof Sport Arena“ mehr als gedacht. Die Jugend-Experten vom Platzmanagement Alexanderplatz nennen ihre Kreativ-Kiste gar Infobox. Jetzt gibt es dort laut Pressetext eine neue Ausstellung.

Das Wort mag etwa hoch gegriffen sein für die Mini-Infoschau mit sprichwörtlich in der Schwebe befindlichen Jugendfiguren. Zumal nicht die Jugendlichen selbst, sondern Sozialarbeiter sie gebastelt haben. Doch die Info-Kiste verdeutlicht, dass der großstädtische Platz auch nach der Neubebauung das bleiben wird, was er ist: Treffpunkt von sportinteressierten Jugendlichen, von gesellschaftsverweigernden Punks, und auch von alten Menschen, die dort der Einsamkeit der eigenen vier Wände entfliehen. Um sie kümmern sich Streetworker von der Suchtberatung im Café Große Hamburger Straße 18 wie Alexandra Burghardt. Die Infobox können übrigens alle Alex-Initiativen als Ausstellungsfläche nutzen (Infos: 24045640).

Im mit Graffiti besprühten Container nebenan leihen sich junge Berliner dank Zuschüssen der Bürgerstiftung gratis Bälle, Skates und Badminton-Schläger aus (Mi. u. Fr., 16 bis 19 Uhr) oder wenden sich an Streetworker von „Gangway“. „Hier treffen sich Jugendliche aus der ganzen Stadt“, sagt Heiko Wichert, Sprecher der AG Alexanderplatz. Damit das auf dem runderneuerten Platz so bleiben kann, verhandelt man mit dem Senat und dem Bezirksamt, ob die mobilen Jugend-Container an den Fuß des Fernsehturms umziehen können.

Auf dem Alex kommen Freaks und Volksvertreter gut miteinander aus. Heiko Wichert: „Manchmal fühlen sich Punks aber kriminalisiert, wenn sie ein und derselbe Beamten dreimal in der Stunde kontrolliert.“ kög

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