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Berlin: DIE KÜNSTLERIN DIE KUNST

Simone Zaugg,45, arbeitet an der Grenze vom Spielerischen zum Existenziellen. Bestes Beispiel dafür sind jene Schaukeln, die sie schon an verschiedenen Orten installierte: In Ausstellungen animieren sie den Besucher, Platz zu nehmen und durch den Raum zu schwingen.

Simone Zaugg,

45, arbeitet an der Grenze vom Spielerischen zum Existenziellen. Bestes Beispiel dafür sind jene Schaukeln, die sie schon an verschiedenen

Orten installierte: In Ausstellungen animieren sie den Besucher, Platz zu nehmen und durch den Raum zu schwingen. Hängen sie allerdings wie 2003 in Bratislava von einer Brücke über der Donau, traut sich allein die Künstlerin auf das Brett.

Ihr Körper ist das Medium, mit dem die gebürtige Schweizerin, die in Bern

und Kassel bildende Kunst, visuelle Kommunikation und Videokunst studierte, von Berlin aus die Welt erkundet. Oft thematisiert sie dabei auf poetische Art

die Zwischenräume der Wirklichkeit oder macht sie überhaupt erst sichtbar.

Die Macht der Architektur. Eigentlich war Simone Zaugg in den Palazzo Castlemur Bergelltal in der Südschweiz eingeladen, um eine Videoarbeit für das Haus aus dem 18. Jahrhundert zu entwickeln, das heute ein Museum ist. Noch mehr hat sie aber der Staudamm des nahen Albignasees aus den 1950ern fasziniert.

Das Innere der funktionalen Betonkonstruktion erinnert an eine Kathedrale, die hohlen Räume entwickeln einen faszinierenden Sound aus Echos und Wassergeräuschen. Zu hören ist der im achtminütigen Film, mit dem die Künstlerin ihre Auseinandersetzung mit dem Damm, die sich nicht auf das Klettern an ihm

beschränkt, sondern auch Wanderungen durch die einsame Architektur einschließt, dokumentiert hat.

Zu sehen ist diese Konfrontation mit der Wucht moderner Bauten noch bis zum 20. Oktober im Palazzo,

danach in der Ausstellung zum Marler Medienkunstpreis im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl. cmx

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