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Berlin: Die Last des Lernens leichter machen

Zum Schulanfang fragen sich viele Eltern, was sie Kinderschultern zumuten können. Aber was Fachleute raten, entspricht nicht immer den Wünschen der Kleinen

Ich will einen Ranzen mit Rennautos drauf“, erklärt der kleine Florian seinen Eltern. Er ist einer der über 25 000 Erstklässler, die am 24. August in Berlin eingeschult werden. Mit seiner Familie sucht er sich gerade im Kaufhof am Alex einen Schulranzen aus. Und das ist nicht immer ganz leicht, wenn die Eltern Sicherheitsnormen, die Kinder aber ihr Lieblingsdesign im Kopf haben.

Da kann es mitunter zu kleinen Familieneklats kommen, denn was bei den Kindern angesagt ist, entspricht nicht immer den Vorstellungen der Eltern. Bei Thomas Krause im Schreibwarenladen in der Potsdamer Straße rennen die Kleinen schon mal mit dem Ranzen ihrer Träume aus dem Geschäft, ohne weiter auf die Eltern zu hören.aah

Elf Schulranzen wurden im vergangenen Jahr von der Stiftung Warentest unter die Lupe genommen. Gewicht, Preis, Handhabung und die optische Warnwirkung im Straßenverkehr standen im Zentrum der Prüfung. Über 60 Schulkinder unterstützten die Fachleute bei der Beurteilung, wobei das Design ausdrücklich keine Rolle spielen sollte.

Beim „Schülertest“ kam heraus, dass alle Modelle ein „Gut“ bei den Gebrauchseigenschaften ernteten. Sie ließen sich bequem tragen und waren strapazierfähig. Allerdings zeigten zwei Modelle Schwächen bei der Handhabung, weil die Deckel immer von allein zuklappten (Alcedo Super Buddy und Spiegelburg Felix).

Den Prüfern ging es in erster Linie um die Sicherheit, die inzwischen auch durch eine „Schulranzennorm“ geregelt ist. Demnach sollen zehn Prozent der Ranzenfläche mit Materialien bedeckt sein, die in der Dunkelheit Licht reflektieren. Weitere 20 Prozent müssen fluoreszieren, also am Tag und in der Dämmerung aufleuchten. Diese Anforderungen erfüllten 2001 nur sieben der elf Modelle und zwar Mc Neill 9048, Scout Maxi, Amigo Medico Gr. II, Mc Neill 9042, Scout Classic II, Scout Ergonomic und Amigo XXL. Diese Ranzen sind es auch, die Gesamtnoten zwischen 1,6 und 1,9 erzielten.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Gewicht der Schultaschen. Als Faustregel gilt, dass eine gefüllte Tasche nur zehn bis zwölf Prozent des Körpergewichts des Kindes auf die Waage bringen soll. Stiftung Warentest weist ausdrücklich darauf hin, dass man beim Ranzenkauf nicht sparen soll: Bei diesem Produkt gilt also ausnahmsweise, dass teurer meist auch besser ist. 80 bis 90 Euro muss man schon ausgeben, um einen sicheren Schulranzen zu erstehen – es sei denn, man erwischt ein Sonderangebot. aah/sve

Die vollständigen Testergebnisse und gute Tipps finden Sie unter www.Stiftungwarentest.de oder in Heft 5/2001

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