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Berlin: Die Leiden des alten W.

Konstantin Wecker gibt im April ein Gastspiel am Ku’damm

Intendant Joachim Wölffer wirkte förmlich beseelt. „Ich freue mich“, sagte er gestern im Theater am Kurfürstendamm gleich mehrmals. Und dass er hoffe, dass das Publikum der „Theaterkonzerte am Ku’damm“ seine Freude teilt. Damit könnte er richtig liegen. Konstantin Wecker macht im April bei ihm Konzertstation.

„Stationen“ hat der Künstler auch seine aktuelle Tournee genannt, in der er das Publikum mit auf einen Streifzug durch 30 Jahre seines Schaffens nimmt. Das beginnt mit den frühen „Sadopoetischen Gesängen“ und endet mit ganz neuen Liedern. Bis die aus ihm raus wollten, „habe ich wieder zwei Jahre in der üblichen Verzweiflung gelebt“, erzählte Wecker gestern und meint die Angst, ihm könnte nichts mehr einfallen. Jeden Abend ändert und improvisiert er auf der Bühne. „Es soll mir ja auch selbst Spaß machen.“ Für sein Gastspiel verspricht er außer Liedern von Liebe, Lust und Leid auch einfach: Musik. „Denn ich bin Musiker.“

Und einer, der sich einmischt. Gerade hat sich Wecker mit 750 Euro am Versuch der „Internationalen Ärzte gegen den Atomkrieg“ beteiligt, „die verkaufsfertig verpackte“ Plutoniumfabrik in Hanau zu kaufen, damit Siemens sie nicht für 50 Millionen Euro nach China verscherbeln kann – „eine Arbeit, die eigentlich die Bundesrepublik angehen müsste“, sagt Wecker. Im Alter werde er nicht konservativ, sondern radikaler. Gestern wurde er poetisch. „Kommts doch vor“, ruft er und singt am Klavier, was er sich wünscht: „Wenn der Sommer nicht mehr weit ist.“

„Stationen“, Theater am Kurfürstendamm, 20. und 21. bis 24. April jeweils 20 Uhr, am 25. April um 18 Uhr. Kartentelefon: 88591188.

Heidemarie Mazuhn

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