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Berlin: Die Liberalen und der Hohn der Angst (Meinung)

Am Tag nach der Wahl spricht das Präsidium der FDP dem Parteivorsitzenden Wolfgang Gerhardt sein Vertrauen aus - das klingt wie Hohn, nach einem Ergebnis knapp über zwei Prozent in Berlin, überhaupt nach solchen Ergebnissen wie in den letzten Wahlen. Die einstmals für Machterwerb und Machterhalt wichtige Freie Demokratische Partei gelangt inzwischen noch nicht einmal mehr so nah an die Fünf-Prozent-Hürde, dass jetzt noch von einem Scheitern gesprochen werden könnte.

Am Tag nach der Wahl spricht das Präsidium der FDP dem Parteivorsitzenden Wolfgang Gerhardt sein Vertrauen aus - das klingt wie Hohn, nach einem Ergebnis knapp über zwei Prozent in Berlin, überhaupt nach solchen Ergebnissen wie in den letzten Wahlen. Die einstmals für Machterwerb und Machterhalt wichtige Freie Demokratische Partei gelangt inzwischen noch nicht einmal mehr so nah an die Fünf-Prozent-Hürde, dass jetzt noch von einem Scheitern gesprochen werden könnte. Die vormals politisch maßgebende Partei des organisierten Liberalismus verdrängt das Ausmaß ihrer Tragödie; sonst hätte sie sich zu Gerhardt härter verhalten. Und ehrlicher. Es reicht nicht, dass der Vorsitzende "steht", wie er selbst sagt. Nicht mehr das Umfallen ist das Problem der Partei, sondern dass sie trotz klarer Inhalte am Boden liegt. Ihr Programm ist von den anderen Parteien ausgeweidet worden, und ihr Generalsekretär Guido Westerwelle liegt falsch, wenn er die Rettung darin sieht, dass die FDP nun noch kenntlicher werden müsse. Dass sie kenntlich ist, dafür hat er doch gerade selbst gesorgt, vor allen anderen. Die Wähler wissen, wofür die Partei steht - sie wollen die FDP bloß nicht. Und da hat das Präsidium Vertrauen in die Spitze? Da stellen sich die drei tief besorgten Ehrenvorsitzenden hinter Gerhardt? Und hinter Westerwelle? Gut geheuchelt ist noch nicht gewonnen.

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