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Berlin: Die Love Parade wummert auch 2002 durch den Tiergarten

Senat und Techno-Unternehmer sind sich einig: Die Love Parade 2002 findet am 13. Juli kommenden Jahres im Tiergarten statt.

Senat und Techno-Unternehmer sind sich einig: Die Love Parade 2002 findet am 13. Juli kommenden Jahres im Tiergarten statt. Der Status als Demonstration ist passé, die Veranstalter haben ihren Widerstand aufgegeben, nachdem selbst das Bundesverfassungsgericht in einem Eilverfahren feststellte: Die Love Parade ist ein kommerzielles Ereignis. Somit müssen die Veranstalter sämtliche Kosten übernehmen, die fürs Saubermachen ebenso anfallen wie für die Beseitigung der Schäden an Bäumen und Sträuchern. In den kommenden beiden Jahren wird der Steuerzahler für einen Teil der Kosten einspringen. Wirtschaftssenatorin Juliane Freifrau von Friesen erklärte am Mittwoch: 2002 zahlt der Senat 75 Prozent der Kosten für die Straßenreinigung, 2003 sind es noch 50 Prozent. Das Reinemachen im Park und die Schäden müssen die Techno-Unternehmer selber tragen.

Beide Seiten sind zufrieden. Frau von Friesen: "Wir sind froh über jeden Euro, der in der Stadt hängen bleibt." Love-Parade-Sprecher Enric Nitzsche: "So früh hatten wir noch nie Planungssicherheit, das ist wichtig für ein Ereignis dieser Größe." Rund 250 Millionen Mark ließen die Techno-Jünger am Love-Wochenende in der Stadt, sagte die Senatorin. Umsätze, auf die Handel und Gastronomie nicht verzichten können.

Für die letzte Love Parade haben die Veranstalter eine Sicherheitsleistung von 350 000 Mark hinterlegt. Damit konnten die Reinigung der Grünanlage (circa 210 000 Mark) bezahlt, neue Sträucher gesetzt (82 000 Mark) und Schäden an Parkwegen beseitigt werden (12 000 Mark). Mit Kosten in gleicher Höhe rechnen die Veranstalter fürs kommende Jahr. Die Reinigung der Straßen bezahlte der Senat diesmal komplett, weil die Love Parade bislang den Status als politische Demonstration innehatte und das Land deshalb alle Kosten übernahm.

Nach erneuter Prüfung kamen beide Seiten zum Schluss: Die Route auf der Straße des 17. Juni ist die beste. Hier würden die wenigsten Anwohner in Mitleidenschaft gezogen, gleichzeitig die größte Sicherheit gewährleistet. Der Grund für die Harmonie über die Route ist ein gartenpflegerisches Gutachten über die Schäden im Tiergarten, das die Love Parade GmbH in Auftrag gegeben hat. Die Gartenbauer haben den Zustand des Parks im Juni 2001 (vor der Love Parade) und im Oktober 2001 (nach der Love Parade) verglichen und festgestellt: Alles nicht so schlimm, die Pflanzen würden sich schon wieder erholen. Den Zustand des Parks 1995, vor der ersten Love Parade im Tiergarten, haben die Gartenpfleger allerdings nicht verglichen: "Dafür hatten wir keinen Auftrag."

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