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Berlin: Die Mark ist wieder da

Bei Rewe und C&A können Kunden mit alter Währung zahlen

Wer jetzt den Wintermantel hervorholt und in den Taschen noch altes Geld findet, hat Glück: Bis nächsten Sonnabend nehmen die Filialen der Textilhandelskette C & A und die Lebensmittelhändler der Rewe-Gruppe wieder D-Mark entgegen. C & A beginnt mit der Aktion am heutigen Sonnabend. Bei Rewe können die Kunden seit Montag mit der alten Währung zahlen; dieses Angebot wurde jetzt um eine Woche verlängert.

„Die Resonanz in Berlin ist sehr gut“, sagt Wolfram Schmuck, der Sprecher der Rewe-Gruppe. Es verfügten noch überraschend viele Menschen über Mark-Bestände. Auch in anderen Regionen habe sich der „Service, dass die Leute für den Umtausch in Euro nicht zur Landeszentralbank müssen“, bereits bewährt. Dieses Beispiel habe die Niederlassung Ost der Gruppe – zuständig für mehr als hundert Supermärkte in Berlin und den Neuen Ländern – zu der Aktion veranlasst. Ansonsten tauschen nur noch die Landeszentralbanken – in Berlin in der Kurstraße in Mitte – die Mark kostenlos in Euro um.

An den Rewe-Kassen werden die Euro in Mark-Preise umgerechnet, wer die Summe nicht passend hat, erhält für den überzähligen Betrag einen Einkaufsgutschein in Euro. Die ebenfalls zur Rewe-Gruppe zählenden Penny- und Minimal-Märkte nehmen dagegen keine D-Mark an. „Sie verfolgen ihre eigene Geschäftspolitik“, sagt Schmuck.

Den „Service-Gedanken“ stellt auch Knut Brüggemann von C & A in den Vordergrund. Wie viel Umsatzplus die Aktion bringen werde, sei „schwer schätzbar“. Angeregt durch ein gleichartiges Angebot in Siegburg bei Bonn, wo alle Einzelhändler mitgemacht hätten, habe man die Mitarbeiter befragt und festgestellt, „dass fast alle noch D-Mark haben, aber keine Lust, zur Landeszentralbank zu gehen“.

Einerseits, so Brüggemann, sei die Annahme der Mark für C & A relativ einfach, da dort ohnehin auch in fremden Währungen wie Dollar oder Pfund gezahlt werden könne und eine der Umrechnungstasten der Kasse nun mit D-Mark belegt werde. Anderseits erfordere die doppelte Abrechnung einen größeren Aufwand, weshalb die Aktion auf eine Woche begrenzt sei. So lange könnten selbst teure Anzüge mit Klimpergeld aus Sparschweinen oder Einweckgläsern bezahlt werden. Dazu sind in den bundesweit 185 Filialen eigene Kassen eingerichtet worden. Auch gemischtes Zahlen mit Mark und Euro sei möglich, sagte Brüggemann.

Auch bei Karstadt ist die D-Mark willkommen: an einer zentralen Kasse. Dort wird die alte Währung – unbefristet – gegen Euro umgetauscht.

Holger Wild

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