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DIE OPPOSITION: Getrennt kämpfen und manchmal von Jamaika träumen

FRIEDBERT PFLÜGER (CDU)Opposition sei Mist, meinte Franz Müntefering. Wer Friedbert Pflüger zusieht, wird glauben, dass Opposition Spaß macht.

FRIEDBERT PFLÜGER (CDU)

Opposition sei Mist, meinte Franz Müntefering. Wer Friedbert Pflüger zusieht, wird glauben, dass Opposition Spaß macht. Nach dem harten Wahlkampf ist der CDU-Mann mit den angegrünten politischen Interessen ganz bei sich selbst: Er kennt sich aus in der Stadt, er verbindet kleinteilige Kommunalpolitik mit dem Überbau, mit dem Großthema „Jamaika-Koalition“, für das er steht. Und Pflüger entwickelt Leidenschaft für Landespolitik, von der Wissenschaft in Adlershof bis zur Wirtschaft in Tempelhof. Nur die Umfragewerte lassen weiter zu wünschen übrig. Sein Job wird nicht leichter werden. wvb.

FRANZISKA EICHSTÄDT-

BOHLIG, VOLKER RATZMANN

Zwei Chefs für eine grüne Fraktion – das macht die Führung nicht automatisch doppelt stark, sondern ist ein Balanceakt zwischen persönlichem Ehrgeiz und parteilichem Gemeinwohl. Franziska Eichstädt-Bohlig und Volker Ratzmann haben diese Aufgabe bisher ordentlich gelöst. Zumal sie eine bunt gemischte, vergnügt individualistische und gern mit den Flügeln schlagende Abgeordnetenhausfraktion auf einen Nenner bringen müssen. Beide sind sachkundige Routiniers im politischen Betrieb und schauen über den Tellerrand hinaus. Beide bemühen sich erkennbar um eine konstruktive Oppositionsarbeit, auch wenn des öfteren der Poltergeist in die Fraktionschefs fährt. za

MARTIN LINDNER (FDP)

Der FDP-Fraktionschef leidet, ihm fehlt die Aufmerksamkeit für die kleinste Fraktion. Den Ruf, „der Oppositionsführer“ zu sein, hat er an den CDU-Fraktionschef verloren. Außerdem leidet Lindner an der Mattigkeit seiner Parteifreunde im Landesverband. Derzeit ist die Darstellung von liberaler Politik mühselig. Alle Konkurrenten von der Linken bis zur CDU fühlen sich wohl im allzuständigen Staat. Also setzt sich Lindner neue Ziele: Er will auch Landeschef der Liberalen werden und die Partei auf Tempo bringen. Das befriedigt Lindners politische Rauflust, bringt Emotion, Aktion – und vielleicht Ideen. wvb.

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