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Berlin: Die Palast-Wanne wird voll – aber mit Sand statt mit Kultur

Kulturelles Leben unter dem bald abgeräumten Palast der Republik soll es nicht geben. „Die Betonwanne unter dem Bauwerk wird auf jeden Fall mit Sand eingespült“, versicherte gestern die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.

Kulturelles Leben unter dem bald abgeräumten Palast der Republik soll es nicht geben. „Die Betonwanne unter dem Bauwerk wird auf jeden Fall mit Sand eingespült“, versicherte gestern die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Sie lehnte den Vorschlag ab, die Wanne nicht mit Sand zu füllen, sondern mit Beton zu verstärken, zu überdachen und vorübergehend für kulturelle Zwecke zu nutzen.

Die Fundamentwanne soll mit Sand aufgefüllt werden, um ihren Auftrieb zu verhindern, der mit dem Abriss des darüber liegenden Palastes der Republik verbunden ist. Manuela Damianakis, Sprecherin von Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD), betonte, die Sandeinspülung sei wegen der nötigen Balance zwischen Auftrieb und nachlassendem Druck von oben nötig. Die Arbeiten seien ausgeschrieben worden. Die Planer- und Forschungsgruppe „Urban Catalyst“ um den Architekten Philipp Oswalt meint dagegen, technisch erforderlich seien nur ein Zehntel der rund 200 000 Tonnen Sand, mit denen die Untergeschosse verfüllt werden sollten. „Anstatt hierfür rund zwei Millionen Euro sinnlos auszugeben, könnte über mindestens fünf Jahre der Raum kulturell genutzt werden.“ Es ließe sich eine Halle von rund 10 000 Quadratmetern bilden, die leicht herausragende Bodenplatte könnte begrünt werden. Die Gruppe „Urban Catalyst“ hatte sich 2003 aus dem europäischen Forschungsprojekt über „Strategien temporärer Nutzungen auf urbanen Brachflächen“ gegründet. C. v. L.

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