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Berlin: Die Pferde und der Staat

Das Musikspiel „Le Caroussel de Sanssouci“ erinnert an ein königliches Berliner Spektakel.

„Friedrich hat es durchaus krachen lassen.“ Kaspar von Erffa, Chef der Höfischen Festspiele Potsdam, hat das lange recherchiert und liefert im Juli den Beweis auf einer einzigartigen Bühne. Das barocke Reiter- und Pferdespektakel „Le Carrousel de Sanssouci“ will an vier Abenden jeweils 1200 Gäste vor dem Neuen Palais und ein großes Publikum vor den Fernsehern begeistern. „Wir zeigen einen anderen König, jenseits der bekannten Klischees“, sagt von Erffa.

„Le Carrousel“ geht tatsächlich auf Friedrich II. zurück. Allerdings fand das Fest mit 200 farbenfroh kostümierten Reitern nicht in Potsdam, sondern im August 1750 vor dem Berliner Stadtschloss statt. Aus ganz Europa waren Könige, Prinzessinnen, Kronprinzen und Angehörige des Hofstaates in die von 30 000 Lampions erleuchtete Arena geströmt, um hier eine perfekt einstudierte Aufführung zu erleben. Vier Tage später folgte die Wiederholung vor 10 000 Gästen.

„Friedrich II. zeigte, wozu Preußen in der Lage ist und wie es sich präsentieren kann“, sagt der Generaldirektor der Schlösserstiftung, Hartmut Dorgerloh. „Dabei spielte die Symbolik eine wichtige Rolle. Wer Pferde lenken kann, so hieß es damals, könne auch einen Staat lenken.“ „Le Carrousel de Sanssouci“ sei ein Höhepunkt im Friedrich-Gedenkjahr und eine gute Möglichkeit, die Ausstellung „Friederisiko“ auch im Hochsommer ins Gespräch zu bringen. Denn die temporäre Arena liegt direkt vor dem Eingang zum Neuen Palais in Potsdam.

Vom 19. bis 22. Juli steigt der große Auftritt des Ensembles der Fürstlichen Hofreitschule Bückeburg bei Hannover. 20 Darsteller schlüpfen dann in Kostüme, die höfischen Kleidern vor mehr als 250 Jahren nachempfunden sind und bringen auf Pferden ein Tanz- und Musikspiel mit Artistik und Gesang zur Aufführung. Ste.

www.carrousel-de-sanssouci.de

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