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Berlin: Die Positionen der Parteien

Eine Einigung der Kirchen mit der SPD und ihren möglichen Koalitionspartnern PDS und Grünen ist kaum zu erwarten. Zu weit liegen die Positionen zum Werteunterricht auseinander.

Eine Einigung der Kirchen mit der SPD und ihren möglichen Koalitionspartnern PDS und Grünen ist kaum zu erwarten. Zu weit liegen die Positionen zum Werteunterricht auseinander. Die Grünen haben sich auf "die Einrichtung eines eigenständigen, religiös und weltanschaulich neutralen Schulfaches" festgelegt. In diesem Unterricht sollen sich alle Schüler gemeinsam mit Werte- und Sinnfragen auseinandersetzen. Ihnen soll ein breites Grundwissen über Religionen vermittelt werden, heißt es in einer Erklärung des schulpolitischen Sprechers Özcan Mutlu zum Urteil des Verwaltungsgerichts.

Die PDS sei für die Beibehaltung der Trennung von Staat und Kirche, sagt ihr Sprecher Günter Kolodzej. Es solle kein reguläres wertevermittelndes Unterrichtsfach, sondern weiterhin ein fakultatives Angebot geben. "Religionskundliche und ethische Inhalte" könnten allenfalls im zur "Kulturkunde" ausgebauten Fach Sozialkunde vermittelt werden.

Die Position der FDP, wie sie Spitzenkandidat Günter Rexrodt im Wahlkampf formulierte, kommt der Kirche am weitesten entgegen: Ethik/Philosophie solle ordentliches Unterrichtsfach werden und gleichwertig neben evangelischer und katholischer sowie anderen Religionen angeboten werden.

Die CDU forderte gestern "die sofortige Einführung von Religion beziehungsweise Ethik/Philosophie als ordentliches Unterrichtsfach". Dies sei die einzig sinnvolle Konsequenz aus dem Urteil zum Islamunterricht. Verantwortlich für die unhaltbare Situation, dass Religionsgemeinschaften wie die Islamische Föderation nun ohne Kontrolle der Schulverwaltung unterrichten könnten, sei "ausschließlich die SPD-Fraktion". Sie habe sich seit 1995 vehement gegen einen verbindlichen Werteunterricht ausgesprochen.

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