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Berlin: Die Sanierung des Wahrzeichens im Viktoriapark soll kommendes Jahr beendet werden

Am Kreuzberg-Denkmal im Viktoriapark sind jetzt die blauen Plastikhüllen gefallen, die das historische Bauwerk während der seit vier Jahren laufenden Sanierung vor der Witterung schützten. Die Reparaturen am Gusseisen sind beendet, jetzt werden unter anderem noch Stufen der Zugänge ausgebessert.

Am Kreuzberg-Denkmal im Viktoriapark sind jetzt die blauen Plastikhüllen gefallen, die das historische Bauwerk während der seit vier Jahren laufenden Sanierung vor der Witterung schützten. Die Reparaturen am Gusseisen sind beendet, jetzt werden unter anderem noch Stufen der Zugänge ausgebessert. Mit dem Abschluss der Arbeiten rechnet Baustadtrat Matthias Stefke für den kommenden Sommer bis Spätsommer, dann soll es auch ein kleines Fest geben. Die hölzernen Bauzäune rund um die Spitze des Denkmals bleiben vorerst stehen - nicht zuletzt, um Beschädigungen in der Silvesternacht zu vermeiden. Die dortige Plattform wird für Feiernde aber zugänglich sein und einen guten Ausblick auf das Feuerwerk in der Stadt ermöglichen.

Das 19 Meter hohe Denkmal war 1821 auf Geheiß des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. und nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel gebaut worden. Es erinnert an die Befreiungskriege gegen Napoleon (1813 bis 1815). Abgesehen von einem gemauerten Kern besteht der Bau ganz aus Gusseisen. Auf der Spitze steht ein Kreuz, darunter gemahnen zwölf Skulpturen von Daniel Rauch, Friedrich Tieck und Ludwig Wichmann an bedeutende Schlachten. Die geflügelten Figuren stellen Schutzgeister (so genannte Genien) dar.

Bereits 1979 entdeckten Experten katastrophale Feuchtigkeitsschäden. Mitte der 80er Jahre ließ die Senatsbauverwaltung das Denkmal schon einmal für 7,3 Millionen Mark sanieren, doch erwies sich die eingesetzte Betonschicht als untauglich. Die neuerlichen Reparaturen sollen bis zu 7,2 Millionen Mark kosten. Baustadtrat Stefke zeigt sich optimistisch, "dass wir das nicht voll ausschöpfen müssen". Geldgeber sind das Bezirksamt Kreuzberg und der Senat, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Stiftung Deutsche Klassenlotterie, die Cornelsen-Stiftung und das Bundesverwaltungsamt in Köln. Bisher wurden rund sechs Millionen Mark verbaut. Kreuzberg will im kommenden Jahr noch einmal 200 000 Mark aus dem Bezirksetat bereit stellen.

Zum Denkmal gehören auch rund 700 Quadtratmeter große Gewölbe. Als Kreuzberger Bürgermeister hatte der heutige SPD-Bausenator Peter Strieder erwogen, die Räume an ein Feinschmeckerlokal zu verpachten. Die Idee stieß beim Landesdenkmalamt jedoch auf Widerstand. Auch Strieders Nachfolger als Bürgermeister, Franz Schulz (Grüne), lehnte eine "exzessive gastronomische Nutzung" ab. Denkbar sei lediglich ein "kleiner Imbiss und Souvenirverkauf". Weil zudem die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ihre Zuschüsse nur bei einer "denkmalgerechten Nutzung" gewähren wollte, ist die Lokal-Idee vom Tisch.

Stattdessen möchte Baustadtrat Stefke gemäß einem BVV-Beschluss bald ständige Führungen durch das Sockelgeschoss anbieten. In unregelmäßigen Abständen lud das Hochbauamt auch schon in den Vorjahren zu Besichtigungen ein.

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