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Berlin: Die Sauerstoff-Welt

Die Anschutz-Halle am Ostbahnhof wird „O2-World“ heißen Im Spätsommer soll Baubeginn sein. 300 Veranstaltungen sind bereits gebucht

Sieben Jahren haben die Gespräche und Planungen gedauert. Seit gestern ist klar: Die geplante Arena am Ostbahnhof wird „O2 -World“ heißen. Die Anschutz-Entertainment-Gruppe wird die Halle für rund 150 Millionen Euro errichten und der Mobilfunkanbieter O2 zahlt für die Namensrechte für 15 Jahre einen knapp dreistelligen Millionenbetrag.

Die Summe wollte der Chef von O2-Deutschland gestern nicht bestätigen. „Sie kriegen so etwas nicht zum Schnäppchenpreis“, sagte Rudolf Gröger, „wir können’s aber bezahlen.“ Die Halle wird 17 000 Zuschauer fassen, 59 Business-Logen, vier Event-Logen und zwei Konferenz-Logen erhalten. Im Spätsommer soll der Bau beginnen, Ende 2008 wollen Anschutz und O2 schon Eröffnung feiern.

„Für die ersten drei Jahre garantieren wir dreihundert Veranstaltungen mit insgesamt drei Millionen Besuchern“, sagte Detlef Kornett, Geschäftsführer der Anschutz-Gruppe. Dazu zählen die Spiele des frisch gebackenen Deutschen Eishockeymeisters EHC Eisbären, aber auch Konzerte und Musicals.

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) würdigte das Engagement von Anschutz und O2 und erinnerte daran, dass mit dem Baubeginn für die Halle die Entwicklung für das neue Stadtviertel am Ostbahnhof erst anfange. Dass Berlin eine Halle dieser Größenordnung brauche, steht für Wowereit außer Zweifel: „Bislang sind viele Veranstaltungen an Berlin vorbeigegangen, weil wir diese Hallen-Kapazität nicht bieten konnten.“

Kaum ist der Bau der Halle vertraglich gesichert, denkt Anschutz-Projektleiter Kevin Murphy schon weiter. Westlich der Arena ist eine große Fläche für weitere Entertainment-Nutzungen vorgesehen, auf die Murphy nun ein Riesenrad stellen will. Zwischen 125 und 200 Millionen Euro schätzt er die Investitionskosten, die – ähnlich wie bei der Arena –, durch den Verkauf von Namensrechten teilweise wieder hereinkommen sollen. Zwei Riesenräder könne die Stadt allerdings nicht verkraften, glaubt Murphy mit Blick auf ein ähnliches Projekt am Zoo: „Es kann nur eines geben.“

Zusammen mit der Arena soll das Riesenrad das Herzstück des neuen Entertainment-Stadtviertels werden, das Anschutz plant. Am Ende soll es größer sein als die Quartiere von Daimler und Sony am Potsdamer Platz zusammen. Zehntausende Touristen sollen von dem Stadtviertel täglich angezogen werden, zu dessen Attraktivität auch die Lage am Ufer der Spree und die East Side Gallery gehöre, sagte Murphy. Der Mauerrest wird auf über 40 Meter allerdings durchbrochen, um eine Sichtachse von der Spree auf die neue Halle zu schaffen.

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