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Berlin: Die Schöneberger Insel: Der Aufschwung kam mit der Industrialisierung

Anfang des 19. Jahrhunderts waren dort, wo heute die Schöneberger Insel liegt, noch Äcker.

Anfang des 19. Jahrhunderts waren dort, wo heute die Schöneberger Insel liegt, noch Äcker. Ein großer Teil des Stadtviertels entstand bis kurz vor die Jahrhundertwende. Industrialisierung und starker Bevölkerungszuwachs machten den Bau neuer Wohnareale notwendig.

1838 wurde die Berlin-Potsdamer Eisenbahn erbaut, 1841 die Berlin-Anhalter-Bahn. Mit der Fertigstellung der Ringbahn 1877 entstand die Insellage des Viertels. 1874 / 75 wurde auf der östlichen Seite des Gebiets, an der Anhalter Bahn, ein Militärbahnhof eingerichtet, später Kasernen gebaut. Vom Militär profitierte die lokale Wirtschaft. Hinter den Wohngebäuden wurden meist Gewerbebetriebe eröffnet. Eine Zigaretten- und eine Mützenfabrik sowie etliche Handwerker siedelten sich an. 1910 baute ein englisches Unternehmen die Gasanstalt an der Torgauer Straße, die Engländer waren damals führend.

In der Endphase der Weimarer Republik kam es immer häufiger zu Schlägereien zwischen Anhängern der Arbeiterparteien von der Insel und Nazis. Konfrontationen gab es unter anderem nach politischen Veranstaltungen zum Beispiel in der Schloßbrauerei (dem späteren Prälaten) und im Sportpalast.

Um 1970 herum griff der Senat Pläne für eine Autobahn auf, die entlang der Anhalter Bahn gebaut werden sollte. Eine Bürgerinitiative kämpfte mit Erfolg gegen die so genannte Westtangente. 1981 verzichtete der Senat auf die Straße. Rund 15 Jahre später werden die Ideen erneut aktuell: Die Bauherren des Potsdamer Platzes wünschen sich eine bessere Zufahrt zum Tiergartentunnel - was auf eine Wiederbelebung der Westtangenten-Pläne in kleinerem Maßstab hinausliefe. (Quelle: Die Rote Insel, Berliner Geschichtswerkstatt, 1987)

tob

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