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Berlin: Die Senatskulturverwaltung verpflichtet den Entertainer zur Eröffnung des Kino Union

Entertainer Wolfgang Lippert muss im Streit um das Filmtheater Union eine Niederlage hinnehmen. "Er wird vorläufig nicht, wie von ihm beantragt, aus dem Vertrag entbunden, der ihn zum Kinobetrieb und zu Investitionen am Haus an der Bölschestraße verpflichtet", erklärte die Pressesprecherin der Senatskulturverwaltung, Marina Bauer, auf Anfrage.

Entertainer Wolfgang Lippert muss im Streit um das Filmtheater Union eine Niederlage hinnehmen. "Er wird vorläufig nicht, wie von ihm beantragt, aus dem Vertrag entbunden, der ihn zum Kinobetrieb und zu Investitionen am Haus an der Bölschestraße verpflichtet", erklärte die Pressesprecherin der Senatskulturverwaltung, Marina Bauer, auf Anfrage. Die Verwaltung forderte den Kinobesitzer stattdessen auf, alle bislang noch nicht geprüften Möglichkeiten für einen rentablen Kinobetrieb zu erörtern. Es gebe schließlich unter anderem mehrere Wege der Sanierungsförderung, wie die Inanspruchnahme von Geldern aus dem Programm "Städtebaulicher Denkmalschutz" oder die Gewährung von Lotto-Mitteln, so die Senatsmitarbeiterin.

Wie berichtet hatte Lippert vor fünf Jahren das denkmalgeschützte Kiezkino gekauft und wollte die Einrichtung zum Kino mit Jazzkeller und Biergarten umbauen. Weil sich dieses Vorhaben aber nach Aussage des Eigentümers als unrentabel erwies, will er das Gebäude abreißen lassen und dort ein Wohn- und Geschäftshaus errichten. Mit der jetzt getroffenen Entscheidung der Kulturverwaltung ist Lipperts Abrissantrag eigentlich hinfällig, formuliert Marina Bauer vorsichtig. "Im Kaufvertrag von 1994 hat er sich nämlich zu einem zehnjährigen Spielbetrieb und zu Investitionen in Millionenhöhe verpflichtet, und darauf bestehen wir vorläufig." Baustadtrat Oliver Scholz (CDU), der sich genau wie die anderen Bezirksamtsmitglieder und Bezirksverordneten immer wieder für den Erhalt des "Union" aussprach, verwies gestern aber nur auf "die derzeitige Bearbeitung des Vorgangs".

Mehr könne er dazu nicht sagen. Die Mitglieder des Vereins "Kino Union" nehmen die Antwort der Senatskulturverwaltung "erfreut zur Kenntnis", sagt der Friedrichshagener Michael Schölzel. Dennoch sind sie skeptisch, wie es nun weitergeht. "Wir haben schon vor Wochen ein Betreiberkonzept vorgelegt und auch eine schlüssige Finanzierung erarbeitet", betont Schölzel. Doch Lippert würde sich dazu nicht äußern. "Mir ist nur bekannt, dass er beim Senat Fördermittel beantragte", sagt der Friedrichshagener. Lippert selbst war gestern nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Nachdem der Verein "Kino Union" zunächst mit dem Spandauer Unternehmer Andreas Schaffner über den künftigen Kino-Betrieb "verhandelte", gab es kurz darauf Gespräche mit der Betreiberin des Zehlendorfer Kinos Bali. Sie würde, anders als Schaffner, ohne Anbauten auskommen und nur im Innern Veränderungen vornehmen. "Ich verstehe nicht, weshalb Herr Lippert nicht endlich Verbindung zur Bali-Chefin Helgard Gammert knüpft", ärgert sich Schölzel.

bey

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