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Berlin: Die Serie gewinnt, die Stadt gewinnt mit

„Berlin, Berlin“ holt in New York den Fernsehpreis Emmy und macht die Tourismus-Werber glücklich

Als erste deutsche Fernsehserie hat „Berlin, Berlin“ den amerikanischen Fernsehpreis Emmy bekommen. Für den Produzenten der Serie, Sytze van der Laan, hat das alles zwar nur mittelbar mit Berlin zu tun: „Es ist eine Geschichte, wie sie eigentlich in jeder Großstadt passieren könnte.“ Aber: „Berlin hat in Deutschland die internationalste Ausstrahlung“, sagt van der Laan, „die Stadt ist überall sofort als Metropole erkennbar.“

Und das freut die Berlin-Werber. Für sie bedeutet „Berlin, Berlin“ eine große Unterstützung: „Das ist eine höchst willkommene Werbung für die Stadt“, sagt der Chef der Berlin Tourismus-Marketing (BTM), Hanns-Peter Nerger.

Die ARD-Vorabendserie „Berlin, Berlin“ startete 2002, als das Interesse vor allem der jungen Generation an Berlin auf einem neuen Höhepunkt angekommen war. Nach Statistiken der BTM ist es bis heute ungebrochen. 37 Prozent der Inlands-Touristen, die 2003 in die Stadt kamen, waren jünger als 35 Jahre. Bei den ausländischen Gästen waren es sogar 48,1 Prozent. Die jungen Gäste schätzen an Berlin die Kultur- und Clubszene, geben „Lifestyle“ als Grund an, hierher zu reisen, und immer auch „herausgehobene Ereignisse“ wie Konzerte oder die Ausstellung mit Meisterwerken aus dem New Yorker Museum of Modern Art.

Es ist genau das Umfeld, das auch die Geschichten in der Serie „Berlin, Berlin“ prägt. Und so war auch das Interesse der jungen Generation an der Serie schnell entfacht. Auf durchschnittlich 2,25 Millionen Zuschauer brachten es die Folgen. Sie sahen die Geschichten von Lolle (gespielt von Felicitas Woll), einem Mädchen vom Land, das nach Berlin kommt, und dort Freunde, Ärger, Liebesfreud und Herzschmerz erlebt. „Das Genre der Romantic Comedy funktioniert nur in einer Großstadt“, sagt van der Laan. Geschichten wie diese prägen das Image der Stadt, und von diesem Image profitiert der Tourismus. In der nun in New York ausgezeichneten Folge „Sven oder Alex?“ muss Lolle sich zwischen zwei Männern entscheiden: Sven gesteht Lolle seine Liebe. Das bringt sie in Bedrängnis, denn sie wollte gerade mit Alex zusammenziehen. Was tun? Nimmt Lolle den Typen mit der Traumwohnung (Alex) oder den mit dem Traumkörper (Sven).

Van der Laan ist über den US-Preis sehr stolz: „Normalerweise ging der Preis regelmäßig für Serien der BBC.“ Nun schlägt erstmals eine deutsche Produktion die britischen Konkurrenten aus dem Feld.

Die Stadt wird ihrer Hauptrollen-Funktion in der Serie voll gerecht. An interessanten Drehorten mangelt es nicht und auch der Regierende Bürgermeister musste nicht lange gebeten werden, um in einer Folge mitzuspielen. Die Rolle von Klaus Wowereit: Klaus Wowereit, natürlich bei einem gesellschaftlichen Anlass. Gedreht wurde im Club „Adagio“ am Potsdamer Platz.

Zurzeit entsteht die letzte Staffel von „Berlin, Berlin“. Die Serie läuft aus. Kein Auslaufmodell ist hingegen das Interesse junger Leute an der Stadt, zumindest, was die Erkenntnisse der BTM angeht. Durch neuen Flugverbindungen der Billigflieger kommen noch mehr in die Stadt.

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