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Berlin: Die Sicherheitslage wird jeden Tag neu analysiert

Auf den Berliner Flughäfen gilt weiter die Sicherheitsstufe Eins

Filmteams erleben die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen auf den Berliner Flughäfen besonders drastisch: Sie dürfen seit dem 11. September 2001 in den sicherheitsrelevanten Bereichen nicht mehr drehen. Daran werde sich auch zunächst nichts ändern, denn in Berlin gelte nach wie vor die Sicherheitsstufe Eins, die auf anderen Flughäfen zum Teil bereits wieder gelockert worden sei, sagte gestern Flughafensprecherin Rosemarie Meichsner. Der Grund für die besondere Sicherheitsstufe sei die Hauptstadtfunktion.

Passagiere bemerken davon nicht viel. Die Abfertigung erfolge inzwischen sogar zügiger als in den Tagen nach den Anschlägen in New York und Washington, so Meichsner, doch das liege nur daran, dass die Mitarbeiter inzwischen routinierter geworden seien. Dies gelte auch für die meisten Passagiere, die rechtzeitig vor dem Abflug zum Flughafen kämen. Verspätungen wegen einer verzögerten Abfertigung gebe es kaum noch.

Daraus zu schließen, dass die Kontrollen lascher geworden seien, sei falsch, sagte der Sprecher des für die Sicherheit auf den Flughäfen zuständigen Bundesgrenzschutzes, Klaus Papenfuß. Jeden Tag analysierten die Experten erneut die Lage und stellten sich darauf ein. Es dürfe keine Routine aufkommen. Potenziellen Attentätern müsse das Ausspähen von Maßnahmen erschwert werden. Ein „Schema F“ gebe es bei der Sicherheit nicht.

Wichtig sei es aber auch, dass sich die Sicherheitskräfte in der Öffentlichkeit zeigen. So könnten Passagiere erkennen, dass für ihre Sicherheit gesorgt werde. Die eigentliche Arbeit finde verdeckt statt, sagte Papenfuß

Auch an den Personenkontrollen habe sich nichts geändert. Gelockert worden seien inzwischen lediglich einige Verbote bei der Mitnahme von Gegenständen ins Flugzeug. Unmittelbar nach dem 11. September 2001 habe man fast alles verboten. Heute beurteile man dies zum Teil anders.

Zu Einzelheiten mochte sich kein Sicherheitsexperte äußern. Lufthansa-Sprecher Wolfgang Weber sagte: „Wir sorgen für die Sicherheit, aber wir reden nicht darüber.“

Ähnlich äußerte sich Bahnsprecher Andreas Fuhrmann. Die Mitarbeiter seien angewiesen worden, besonders sensibel zu reagieren. Wie vorsichtig man geworden ist, zeigte zuletzt ein Bombenalarm im Bahnhof Zoo im vergangenen Februar. Weil in einem Schließfach ein Koffer entdeckt worden war, aus dem es zu ticken schien, wurde der Bahnhof geräumt. Obwohl ein Sprengstoffhund zuvor angeschlagen hatte, wurde in dem Koffer aber nichts Verdächtiges gefunden.

Auch die BVG gewährt keinen Einblick in ihre Sicherheitsmaßnahmen. Sie sind bei der U-Bahn von Stadt zu Stadt verschieden. Würde es einen Anschlag geben, hat Berlin den Vorteil, dass viele Strecken fast direkt unter der Straßenoberfläche liegen. Die Wege ins Freie sind kurz; Retter wären schnell an Ort und Stelle. Als Schwachpunkt hat man nach dem Brand im Bahnhof Deutsche Oper im Sommer 2000 fehlende zweite Ausgänge auf elf Stationen ausgemacht. Nach und nach sollen jetzt die zusätzlichen Ausgänge gebaut werden.

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