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Berlin: Die Stars sind die Schüler

Bei der „Nacht der Talente“ zeigen hunderte Berliner Jugendliche, was sie können

Berliner Schüler kämpfen gegen resistente Bakterienstämme, erforschen Vulkanausbrüche, digitalisieren ihre Schulbücherei, setzen Orangenöl zur Graffitibeseitigung ein, vergrößern die Wärmekapazität von Sonnenkollektoren, bieten Internetkurse für Senioren, vertreten Berlin auf Wettbewerben zwischen Minsk und Kiel, drehen Videofilme auf Italienisch, nehmen den toten Winkel aufs Korn, machen die Antike lebendig und den Arbeiteraufstand vom 17. Juni ’53 – und räumen einen Preis nach dem anderen ab: Ob Jugend forscht, Bundeswettbewerb Fremdsprachen, Mathematik-, Chemie- oder Physik-Olympiade – nie fehlen Berliner Schüler.

Damit alle diese Meisterleistungen öffentlich wahrgenommen und gebührend gefeiert werden, soll es jetzt jährlich eine „Nacht der Talente“ geben. Am kommenden Donnerstag ist Premiere: Erstmals stellen hunderte Berliner Schüler ihre Leistungen zur Schau. Offenbar haben viele Schulen nur darauf gewartet, ihre guten Seiten endlich mal richtig zeigen zu können: Als Bildungssenator Klaus Böger (SPD) Anfang des Jahres alle Oberschulen anschrieb und bat, ihre Wettbewerbssieger des vergangenen Schuljahres zu benennen, wurde er geradezu überhäuft von Rückmeldungen. Jede vierte der rund 400 Oberschulen schlug Schüler vor, die bei der „Nacht der Talente“ glänzen sollen.

Natürlich sind bekannte Spezialschulen wie das Friedrichshainer Heinrich-Hertz-Gymnasium dabei, das seit Jahren einen Mathematik- und PhysikWettbewerb nach dem anderen gewinnt: Es entsendet am Donnerstag Teilnehmer, die gleich mehrere Siege errungen haben – wie Peter Scholze, der 2003 die Mathematik-Olympiade und den Bundeswettbewerb Mathematik gewann.

Aber es gibt auch Schulen bei der „Nacht der Talente“, die selten in den Schlagzeilen sind. Beispielsweise die Levi-Strauss-Realschule aus Köpenick, die mit Kochen und Backen den Erdgaspokal 2004 gewann. Oder die Thüringen-Gesamtschule aus Marzahn, die einen Sonderpreis für künstlerisches Gestalten bekam. Es werden rund 600 Schüler und Lehrer zusammenkommen, um die ungewöhnliche Premiere mitzuerleben.

„Wir übersehen oft, welche Schätze wir in der Schule haben und wie viel Kompetenz da versammelt ist. Jetzt sollen die Schüler Gelegenheit erhalten, sich zu präsentieren“, begründet Klaus Böger sein Eintreten für die „Nacht der Talente“. Und er konnte auch mehrere Sponsoren gewinnen, die dazu beitragen wollen, dass die Nacht der Nächte gelingt: Daimler-Chrysler stellt die „Mercedes-Welt“ am Salzufer als Austragungsort zur Verfügung, das Hotel Intercontinental und die Unternehmensberatung McKinsey sorgen für das Wohl der Gäste, und der Tagesspiegel ist als Medienpartner dabei.

Der Tagesspiegel wird bis zum Donnerstag täglich Schülerarbeiten vorstellen.

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