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Berlin: „Die Töchter tragen einen Teil weiter“ Trauerfeier für ermordete Rossmann-Mitarbeiterin

Die Trauernden fassen sich an den Händen, nehmen sich in den Arm, als die Orgelmusik erklingt und die Angehörigen in die kleine Kapelle auf dem Friedhof St.Andreas – St.

Die Trauernden fassen sich an den Händen, nehmen sich in den Arm, als die Orgelmusik erklingt und die Angehörigen in die kleine Kapelle auf dem Friedhof St.Andreas – St. Markus in Hohenschönhausen einziehen. Gestern zur gleichen Zeit, es ist 13 Uhr, zieht in die Rossmann-Filialen Berlins für eine Minute Stille ein: Schweigen und Gedenken an Regina Gericke. Das Leben der 46 Jahre alten, stellvertretende Filialleiterin in Buch ist am 10. Dezember kurz nach Ladenschluss ausgelöscht worden: Nachdem ein Räuber, der am Hinterausgang lauerte, ihr ein Messer in den Bauch gerammt hatte.

„Was ist ein Menschenleben wert?“ – fragt der weltliche Redner, der auf Wunsch der Angehörigen die Trauerfeier abhält. „Ist der Wert zu Ende, wenn das Leben ausgelöscht ist?“ Die Trauernden, darunter auch Unternehmens-Chef Dirk Roßmann, halten inne, während die Musik ertönt. Regina Gerickes Familie hat sie ausgewählt: „Impressionen, Dreams, Tranquility“ heißen die sanften Synthesizer-Stücke, die in Gedenken an die Tote erklingen. Die Urne ist von Blumenbouquets umrahmt, davor steht ein Foto von Regina Gericke. Die Fragen an die Welt bleiben, sagt der Redner. Aber auch die Erinnerungen und Gedanken. „Was wir begreifen mögen aus dem Moment des 10. Dezember ist, dass der Wert des Lebens unbegreiflich ist“, spricht der Redner zu den Angehörigen, Verwandten, Freunden und Kollegen. Ganz vorne sitzen Regina Gerickes Ehemann und ihre drei 17, 24 und 25 Jahre alten Töchter. Die beiden jüngeren arbeiten im selben Unternehmen wie ihre Mutter es tat – wenn auch in anderen Zweigstellen. Der Mörder ihrer Mutter ist noch nicht gefasst. Doch auch, wenn dies irgendwann der Fall sein sollte, wird das die Angehörigen über den Verlust der Mutter, der Ehefrau nicht hinwegtrösten können. „Es fällt uns furchtbar schwer daran zu denken, dass es keinen Tag mehr geben wird, den man gemeinsam verbringen kann“, sagt der Redner. Doch die Töchter mögen begreifen, dass sie einen „Teil des Lebens ihrer Mutter weitertragen“. Über den Tod hinaus. tabu

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