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Berlin: Die unbekannten Deutschen

Matinee erzählt die Geschichte einer Aussiedlerfamilie aus Russland

Wer gegen den Trend handelt, ist ihm in der Regel schon wieder eine Schrittlänge voraus. Eine Matinee ohne Pomp, ganz konzentriert auf den Inhalt, das ist Edda Turners Traum. Am Sonntag wird sie ihn sich erfüllen, denn sie organisiert für den Inner Wheel Club Berlin, die evangelische Flüchtlingsseelsorge und die Dresdner Bank eine Matinee für Aussiedler aus der ehemaligen UdSSR. „Ich will ganz gezielt Lobbyarbeit machen für diese Menschen“, sagt Edda Turner. „Es gibt zu viele Vorurteile. Im Grunde kennen wir ihre Geschichte aber gar nicht.“ Deshalb wird die Autorin Ulla Lachauer aus ihrem Buch „Ritas Leute“ lesen. Darin geht es um die Geschichte einer russlanddeutschen Mennonitenfamilie. Die Hauptfigur ist auch dabei. Rita Pauls, geboren in Kasachstan, studierte vor der Übersiedlung unter anderem Gesang und wird Lieder aus dem Leben ihrer Familie singen.

Ohne Kenntnis ihrer Geschichte wird die Integration der Russlanddeutschen nicht zu bewerkstelligen sein, sind sich die Veranstalter der Matinee sicher. Die Nachfahren der deutschen Kolonisten, die seit dem 18. Jahrhundert nach Russland auswanderten, werden meist als Ausländer wahrgenommen. Ihre Sitten und Gebräuche wirken oft fremd. Deshalb sei es notwendig, sich intensiver mit dieser Gruppe zu befassen.

Edda Turner will diese Matinee als soziales Event verstanden wissen in deutlicher Abgrenzung von den üblichen GlamourGalas für einen guten Zweck. Die Einnahmen sollen komplett dem langjährigen Projekt des Inner Wheel Clubs Berlin zugute kommen, das sich mit „Deutschunterricht für Spätaussiedler“ befasst. Die Veranstaltung in der Dresdner Bank am Pariser Platz 6 in Mitte beginnt am morgigen Sonntag um 11 Uhr. Einlass ist ab 10.15 Uhr. Eine Spende in Höhe von 20 Euro an der Kasse erbeten. Bi

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