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Berlin: Die unberechenbare MoMA-Schlange Interesse an New Yorker Schau nimmt noch zu – Nützliches für den Endspurt

Noch zwei Monate ist die MoMA-Schau in Berlin zu Gast, dann geht sie zurück nach New York. Am 19.

Noch zwei Monate ist die MoMA-Schau in Berlin zu Gast, dann geht sie zurück nach New York. Am 19. September ist Schluss. Die Ausstellung mit Werken aus dem Museum of Modern Art (MoMA) in der Neuen Nationalgalerie ist ein sensationeller Erfolg – und die Schlangen vor dem Gebäude werden immer länger. Der kühle Sommer arbeitete ebenfalls für die Schau. Denn an dem einzigen richtigen Sommertag bisher, dem 7. Juli, gab es am Nachmittag ausnahmsweise mal keine Warteschlangen mehr.

Von den 740 000 Menschen, sie sich die Werke bisher angeschaut haben, kamen nach Angaben der Veranstalter 70 Prozent von auswärts. Die Hotelbranche bestätigt das – die MoMA-Schau hat Ausländer in Scharen angelockt, die gerne in Luxushotels abstiegen. Besonders die kunstsinnigen Italiener kamen, aber auch Briten und Franzosen. Berliner haben sich vielleicht mit dem Ausstellungsbesuch zurückgehalten, weil sie den ersten Ansturm erstmal abebben lassen wollten, nur: Er ebbte nicht ab. Die Warteschlange wickelt sich derzeit schon morgens einmal ums Gebäude.

Bei dem Riesenerfolg: Kann es nicht sein, dass das MoMA länger bleibt?

Das ist ausgeschlossen. „Die New Yorker bestehen auf pünktlicher Rückgabe“, sagt Projektleiterin Katharina von Chlebowski. „Das MoMA feiert in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag, es wird im November feierlich wiedereröffnet – dann müssen die Kunstwerke zurück sein.“ Man könne ja nicht erst nächstes Jahr den 75. Geburtstag feiern.

Wann ist der beste Zeitpunkt, um ohne langes Warten reinzukommmen?

Unberechenbar sei die Schlange, sagt Katharina von Chlebowski. Wer ein VIP-Ticket für 27 Euro kauft, kommt durch einen separaten Eingang ohne Warten hinein, doch diese Tickets sind derzeit ausverkauft. Ab 15. August gibt es welche für die Zeit vom 1. bis 19. September. Dafür muss man die Firma Interklassik anrufen: 2602 2222 oder auf www.interklassik.de gehen. Aufsichtschef Hans-Jürgen Komorowski kennt noch einen Trick: Manchmal hätten Top-Hotels noch VIP-Karten übrig, wenn mal eine Reisegruppe absagen musste.

Haben Berliner denn gar keine Vorteile?

Doch, einen: den SMS-Service. „Jetzt ins MoMA! Die aktuelle Wartezeit beträgt weniger als 45 Minuten!“ Um diese Nachricht aufs Handy zu bekommen, gehen Sie im Internet auf www.moma-in-berlin.de/sms und geben dort Ihre Handynummer ein. Die SMS sind aber rar. Der Tagesspiegel hat sich dort am 5. Juli auch eintragen lassen und seither nur ein einziges Mal die genannte Nachricht bekommen – am 7. Juli, als es so warm war.

Werden wenigstens die Öffnungszeiten erweitert?

Ja! Es ist zwar noch nicht ganz klar, ab wann und in welchem Ausmaß. Das werde nächste Woche erst feststehen, heißt es vom Verein der Freunde der Nationalgalerie. Im Gespräch ist aber sogar eine Öffnung rund um die Uhr, auch wenn „konservatorische Gründe“ dagegen sprächen. Damit wären immerhin Szenen ausgeschlossen, wie es sie derzeit manchmal gibt: Einer stellt sich um 12 ans Ende der Schlange. Er wartet sechs Stunden, dann ist er um 18 Uhr an der Tür, und die Ausstellung schließt.

Fatina Keilani

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