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Berlin: Die Wirtschaft hat ihre Zusagen zu Lehrstellen-Angebot nicht erfüllt, sagt der stellvertretende DGB-Vorsitzende Rissmann

Rund 14 Tage vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres fehlen in Berlin und Brandenburg noch etwa 50 000 betriebliche Ausbildungsstellen. Nach Ansicht des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) wurden die Zusagen der Wirtschaftsverbände, den "demographisch bedingten Zusatzbedarf an betrieblichen Ausbildungsplätzen zu decken und weitere 10 000 Stellen zu schaffen", nicht erfüllt.

Rund 14 Tage vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres fehlen in Berlin und Brandenburg noch etwa 50 000 betriebliche Ausbildungsstellen. Nach Ansicht des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) wurden die Zusagen der Wirtschaftsverbände, den "demographisch bedingten Zusatzbedarf an betrieblichen Ausbildungsplätzen zu decken und weitere 10 000 Stellen zu schaffen", nicht erfüllt. So stehen in Berlin derzeit 31 341 Bewerbern nur 11 500 Ausbildungsplätze gegenüber. In Brandenburg kommen sogar 39 087 Bewerber auf nur 8648 Ausbildungsplätze in Betrieben.

Der stellvertretende DGB-Vorsitzende Bernd Rissmann forderte die Wirtschaftsverbände auf, ihre Zusagen einzuhalten. "Zwar konnte die Zahl der betrieblichen Ausbildungsplätze in Berlin gegenüber 1998 um 1,2 Prozent erhöht werden", sagte Rissmann. In Brandenburg hätten die Betriebe dagegen einen Einbruch von 16,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Jetzt müssten wieder die staatlichen Notprogramme helfen, die der Bund mit 2,4 Milliarden Mark fortführen wolle.

Mit diesem Soforthilfe-Programm werden allerdings zumeist nicht die Jugendlichen erreicht, die jährlich aus den Schulen auf den Ausbildungsmarkt drängen. Häufiger profitieren davon junge Menschen, die keine ausreichende Schulbildung oder keine Abschlüsse haben und deshalb über Jahre in keinen Betrieb vermittelt werden konnten. Diese Jugendlichen haben die Möglichkeit, im Sofortprogramm Schulabschlüsse nachzuholen und berufsvorbereitende Maßnahmen zu nutzen. "Ausbildungsplätze gibt es anschließend dennoch nicht", kritisierte Rissmann.

Lobend äußerte sich der DGB-Mann dagegen über das sogenannte Berliner Vergabegesetz. "Damit werden bei öffentlichen Vergaben nur die Betriebe bevorzugt, die Ausbildungsplätze bereitstellen, sich an Umlageverfahren beteiligen oder Ausbildungsverbünden beitreten", sagte Rissmann. Erkenntnisse über den Erfolg dieses Programms gebe es allerdings noch nicht. "Das Gesetz existiert erst seit dem ersten Juli, die Zeit für eine Auswertung ist zu kurz", räumte Rissmann ein.

se

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