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Berlin: Diesmal nur ein bisschen Liebe Veranstalter von „Planet Pro Berlin“ zufrieden

Lange schlafen konnte Jeannie Foitzik nicht. Nachdem sie bis spät in die Nacht beim Abbau der Bühnen geholfen hatte, läuft sie am Sonntagvormittag schon wieder durch den Tiergarten.

Lange schlafen konnte Jeannie Foitzik nicht. Nachdem sie bis spät in die Nacht beim Abbau der Bühnen geholfen hatte, läuft sie am Sonntagvormittag schon wieder durch den Tiergarten. Als Mitveranstalterin des „Planet Pro Berlin“ muss sie sich davon überzeugen, dass die Reinigungsfirma alle Spuren beseitigt hat. Ihr Fazit: „Alles wie geleckt hier.“

Genauso zufrieden ist sie mit dem Verlauf des „Love-Parade“-Ersatzes. Ihr „Volksfest-Konzept“ sei aufgegangen. Alle Besucher hätten zufrieden gewirkt, auch die DJs auf den Bühnen hätten ihren Spaß gehabt. Umso mehr ärgert sich Foitzik über Meinungen, die Veranstaltung sei ein „großer Flop“ gewesen: „Ich glaube, die waren gar nicht hier.“

Klar ist, dass die Besucherzahlen von „Planet Pro Berlin“ weit hinter denen der Love Parade zurückblieben. 15000 Besucher zählte die Polizei im Laufe des Sonnabends, 500000 hatten auf der letzten Love Parade vor zwei Jahren getanzt. Sicherlich stelle der Techno-Umzug „eine ganz andere Liga“ dar, meint Foitzik, aber um Besucherzahlen sei es dem Team sowieso nie gegangen. Überhaupt ließen sich beide Veranstaltungen nicht miteinander vergleichen.

Das sieht Felix FX anders. Der Discjockey hat auf der Love Parade 2003 wie auch bei „Planet Pro Berlin“ aufgelegt. Beim Vergleich kommt er zu einem überraschenden Ergebnis: Am Sonnabend habe ihm besonders die Nähe zum Publikum gefallen, bei der Love Parade sei ein solcher Kontakt zwischen DJ und Zuhörern undenkbar gewesen. Fürs nächste Jahr wünscht sich Felix FX wieder eine Techno-Party im Tiergarten – unter dem Namen „Planet Pro Berlin“.

Ob es eine Fortsetzung geben wird, bleibt erst mal offen. Mitveranstalterin Jeannie Foitzik würde zwar „spontan gerne zusagen“, will aber erst die Gesamtauswertung des 20-köpfigen Teams abwarten. Davon abgesehen wünscht sie sich für 2006 eine Rückkehr der Love Parade. Deren Erfinder Matthias Roeingh alias Dr. Motte hatte sich im Vorfeld von der Planet-Pro-Veranstaltung distanziert und laut über eine Klage nachgedacht.

Trotzdem verdiene Dr. Motte „für sein Lebenswerk Love Parade“ den allergrößten Respekt, sagt Foitzik. Sie betrachte den Techno-Umzug nicht als Konkurrenz. Falls die Parade wirklich zurückkehre, werde sich „Planet Pro Berlin“ vielleicht mit einem eigenen Wagen beteiligen.

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