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Diplomatenautos haben schon öfter für Ärger im Berliner Straßenverkehr gesorgt. Ein Zehlendorfer Rentner hat diesem Ärger Luft gemacht.

© dpa

Diplomatenautos: Dem Ärger Luft machen

Diplomatenautos sorgen immer wieder für Ärger im Berliner Straßenverkehr. Bernd Matthies erwägt einen Aufruf zum illegalen Handeln.

Der rüstige Rentner gilt nicht von ungefähr als gesellschaftliches Frühwarnsystem. Er hat Muße und Übersicht, um den Finger in jede Wunde zu legen, schmerze es, wie es wolle. Insofern begrüßen wir die Initiative des 72-jährigen Zehlendorfers, der aus dem Reifen eines mazedonischen Diplomatenfahrzeugs die Luft herausgelassen hat. Das stand nämlich auf einem Behindertenparkplatz.

Diplomaten interessieren sich bekanntlich einen feuchten Kehricht für Verkehrsvorschriften ihrer Gastländer, Tendenz steigend. Alles, was die Polizei dagegen tun kann, ist, die gebündelten Knöllchen mit einem Empörbrief nach Riad oder Washington zu schicken, wo sie dann heiteren Muts entsorgt werden.

Also schlägt die Stunde der Rentner. Sie haben Zeit, müssen kein Disziplinarverfahren fürchten und sind meist technisch beschlagen genug, um dem Autoventil den richtigen Dreh zu geben. Eine Kampagne gegen alle falsch geparkten Botschaftsfahrzeuge, pfffft, bis es sogar dem stursten Militärattaché auf die Nerven geht – das wär´s. Aber wir wollen hier auf keinen Fall zu diesem Delikt aufgerufen haben!

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