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Direktverbindung: Zug von Moskau nach Paris

Deutsche-Bahn-Chef Rüdiger Grube eröffnet die neue Zugverbindung von Moskau über Berlin nach Paris. Es ist die zweitlängste innereuropäische Verbindung.

Mit dem Zug von Moskau über Berlin nach Paris. Nach 17 Jahren ist dies nun wieder ohne Umsteigen möglich. Zum ersten Zwischenhalt am Hauptbahnhof gab es am Dienstagmorgen russischen Tee, französisches Gebäck und – technische Probleme. Allerdings nur mit dem Mikrofon. Als dieses wieder funktionierte, lobte Deutsche-Bahn-Chef Rüdiger Grube die neue Ost-West-Verbindung als „Brücke zwischen Menschen und Kulturen“ und „Symbol für die Einigkeit Europas“. Die 3177 Kilometer lange Strecke ist nach der Linie Moskau–Nizza die zweitlängste innereuropäische Verbindung.

Der in Grau gehaltene Nachtzug des russischen Bahnkonzerns RZD soll zunächst dreimal wöchentlich zwischen Seine und Moskwa verkehren. Ab Sommer sind dann fünf Fahrten pro Woche geplant. Stolz präsentierte der mitgereiste RZD-Vizepräsident, Mikhail Akulov, dem deutschen Bahnchef einen der beiden Deluxe-Waggons. Für den Standardpreis von 1050 Euro gibt es hier neben einem Doppelbett auch ein Bad mit Dusche sowie eine eingebaute Bar und bequeme Sessel. Deutlich günstiger reist man in der zweiten Klasse. Für 330 Euro gibt es hier allerdings auch nur relativ unspektakuläre Kojen im Drei-Personen-Abteil.

Bahnchef Grube zeigte sich von dem Komfort im Luxuswagen begeistert und kündigte an, im kommenden Sommer die Strecke selbst ausprobieren zu wollen. In Berlin kann er dann aber nur auf dem Weg nach Moskau zusteigen. Wie ein Bahnsprecher erklärte, verkehrt die Linie als Nachtzug und könne auch nur als solche von den Bahnreisenden genutzt werden. Und da es Richtung Frankreich am Tage geht, kann man hierfür auch keine Fahrkarten im Nachtzug kaufen.

Die zusätzliche Verbindung nach Russland ist hingegen eher ein Hinzugewinn für Menschen mit Flugangst. Weder die Reisezeit von 25 Stunden noch der Preis von 183 Euro in der zweiten Klassen bis nach Moskau dürfte die Berliner Flughäfen in Angst vor zusätzlicher Konkurrenz versetzen.

Der oberste Eisenbahner Deutschlands konnte in der Premiere für den Zug noch mehr erkennen: Berlins Hauptbahnhof sei in der Bedeutung gestiegen. „Mit der neuen Linie rückt Berlin noch stärker in die Mitte Europas“, sagte er. Demonstrativ unterzeichneten die Bahnchefs zum Abschluss des Kurzbesuchs eine Vereinbarung zum Verkehr der RZD-Züge in Deutschland. Und da ab Berlin die Deutsche Bahn den Betrieb mit eigener Lok übernimmt, gab Grube auch gleich einmal den Schaffner.

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