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Berlin: Döner am Spielfeld

Türkiyemspor feiert 25. Geburtstag

Fußball ist bei Türkiyemspor Berlin eine Familienangelegenheit. Die Mütter sitzen schweigend am Rand, die Väter laufen wild gestikulierend an der Seitenlinie auf und ab. Am Spielfeldrand gibt es Döner Kebab und andere türkische Spezialitäten. So auch gestern. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des größten türkischen Fußballklubs Deutschlands fand auf dem Platz am Schlesischen Tor ein D-Jugend-Turnier statt. 200 Zuschauer schauten den 13-Jährigen zu. Ein bescheidener Rahmen für die Jubiläumsfeier des einst so erfolgreichen Klubs.

Anfang der Neunzigerjahre wäre Türkiyemspor beinahe in die Zweite Fußball-Bundesliga aufgestiegen. Drei Jahre lang spielte der Klub in der dritten Liga. Doch einem dritten und einem zweiten Platz folgte der Abstieg. Sportlich und finanziell. Türkiyemspor stürzte in die Verbandsliga ab. Aber der Klub kam wieder auf die Beine. Im Jahr 2000 gelang der Aufstieg in die Oberliga. Dort spielt Türkiyemspor seitdem gut mit. Nur die Fans scheinen den Kreuzberger Klub vergessen zu haben: Lediglich 200 bis 300 Zuschauer kommen pro Spiel. „Das war mal ganz anders“, erzählt Bakirtas Abdullah, Jugendkoordinator des Klubs. „Ende der Achtziger haben wir auch nur in der Oberliga gespielt, mindestens 3000 Zuschauer kamen damals“, schwärmt er. Heute gibt es eben ein zweites türkisches Oberliga-Team, den SV Yesilyurt.

In der Jugendarbeit ist Türkiyemspor Berlin aber immer noch einsame Spitze. Fast 90 Prozent aller Spieler sind Türken. Als der Klub 1978 gegründet wurde, waren es noch 100 Prozent. Damals hieß der Klub Izmirspor, weil alle Spieler und Funktionäre aus der türkischen Stadt Izmir kamen. Da sich mit wachsendem Erfolg immer mehr Türken dem Verein anschlossen, benannte man sich 1985 um: „Türkiyem“ bedeutet so viel wie „meine Türkei“.

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