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Berlin: Domina, Roboter, Insekt

Tragbar: Das KaDeWe zeigt eine Kollektion von Thierry Mugler

Kennen Sie Chanel No. 5? Klar. 1921 kam der Duft auf den Markt und ist immer noch das meist verkaufte Parfüm. Aber welcher Duft steht eigentlich als nächster auf der Beliebtheitsskala? Ist es vielleicht der von Gaultier? Oder Opium von Dior? Irgendwas von Calvin Klein vielleicht? Nein. Der Duft, den fast so viele Frauen benutzen wie das Lieblingsparfüm von Marilyn Monroe ist ausgesprochen süß, heißt „Angel“ und stammt von Thierry Mugler. Der hellblaue Flakon liegt gut in der Hand, ist geformt wie ein fünfzackiger Stern, nachfüllbar und soll der Benutzerin als Talisman dienen.

So jedenfalls wünscht sich das Modemacher und ParfumHersteller Thierry Mugler, dessen eigener Glücksbringer ein dicker Silberring in Form eines fünfzackigen Sterns ist. Die große Zeit des gebürtigen Straßburgers, der 1974 in Paris sein eigenes Modehaus gründete, waren die achtziger Jahre. Seine Outfits mit ihrer Anmutung zwischen Domina, Roboter und Insekt zelebrieren die weibliche Sexualität auf aggressive Weise. Heute gehört der 55-Jährige nicht mehr zu denen, die in vorderster Front stehen und Schlagzeilen machen wie Tom Ford oder John Galliano. In den Schaufenstern des KaDeWe sind derzeit Modelle von Mugler zu bewundern – tragbar, gut geschnitten und in sicherer Entfernung vom scharfkantigen Sexappeal seiner Haute Couture. S.N.

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