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Heiter bis wolkig. Am Ende der Woche steigen die Temperaturen aber wieder, angeblich auf bis zu 27 Grad. Die neuesten Aussichten unter www.tagespiegel.de/wetter

© dpa

Donnerwetter: Der Herbst hat begonnen ...

.... zumindest der meteorologische - von nun an geht’s bergab. Es wird kalt und düster. Ein guter Anlass, um den Berliner Sommer 2013 zu verabschieden. Wie war er denn so? Eine Bilanz.

War das was? Das war was. Sommer. Drei Monate lang wie vom Reißbrett des Meteorologen, falls man das so sagen kann. Da gab es allerdings auch reichlich aufzuholen nach dem total versemmelten Frühjahr, das eher ein grün angestrichener Winter ... Na, Sie kennen das Bild, und besser kann man’s nicht sagen in diesem Jahr. Die Leute von den Bäder-Betrieben guckten schon wieder ganz grämlich, weil keiner in ihre frisch eröffneten Bäder kommen wollte, doch wenig später: offensives Glückstrahlen, lange Warteschlangen.

Nun ist der Sommer vorbei, jedenfalls in den Augen der Meteorologen, die sich nicht mit den Feinheiten des gregorianischen Kalenders aufhalten, sondern einfach dekretieren, dass das am 31.August nun mal so sei. Bis dahin hatte er von allem etwas gebracht, aber vor allem Temperaturen, die fast immer im sozial verträglichen Bereich blieben, ein paar Tage Ende Juli ausgenommen, als man uns sogar satte 40 Grad Hitze überbraten wollte, was dann aber doch knapp misslang.

Als der meteorologische Sommer begann, Anfang Juni, da spielte die Stadt erst einmal ihre geografisch bedingten Vorteile voll aus. Während alles, was an Elbe und Elster lag, eilig im Schlamm abtauchte, zuckelten Spree und Havel unbeteiligt an Museumsinsel und Zitadelle vorbei, die Welle reichte kaum, um die Enten messbar anzuheben. Überschwemmungen kennt der Berliner nun mal nur aus der Glotze, und das ist auch gut so, wenngleich es Klaus Wowereit die Möglichkeit nimmt, seine Popularität als Deichgraf ins Unermessliche zu steigern.

Als die großen Regen durch waren, folgten drei Hitzewellen Mitte Juni, Ende Juli und Anfang August, unterbrochen von meist sehr anständigem Wetter mit ein paar Wolken, für das manch Grillsüchtiger noch 2011 seinen rechten Arm hergegeben hätte. Das organisierte Wurst- und Fleischverbrennen bahnte sich seinen Weg also ungebremst durch Gärten und Anlagen, und irgendwie schien es zuletzt sogar, als hätten wir das Thema für dieses Jahr durch. Schon wieder draußen? Och nö.

Doch gegen die Wetterlangeweile setzte das Schicksal schöne, bisweilen etwas anstrengende Kontraste. Von der Hitze war schon die Rede, aber auch die Gewitter waren nicht von schlechten ... Also: Meine Güte. Die Nacht zum 5. August, dann die zum 7.August gleich noch mal, da kam doch allerhand zusammen, Blitz, Donner, Hagel, und in Brandenburg setzte das vor allem den Oberleitungen der Bahn zu, die ja auch bei ganz normalem Sommerwetter ihre Probleme hat. In Berlin traf es die üblichen Keller, vor allem in Friedenau wurden Obstkonserven, Weinlager und Umzugskisten so richtig durchgefeuchtet, und der U-Bahnhof Walther-Schreiber-Platz sah unten aus wie eine Dampferanlegestelle. Aber Alteingessene kennen Schlimmeres, und ein richtiger Sturm mit entsprechenden Zerstörungen blieb der Stadt erspart, damit hatten sich eher die Süddeutschen herumzuschlagen.

Statistisch liest sich die gesamtdeutsche Bilanz so: Nur 1983 und 2003 waren noch trockener, es gab außergewöhnlich viel Sonne, und es handelte sich um einen der zehn wärmsten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen. Da kann sich der Herbst jetzt gern mal ein wenig anstrengen.

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