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Von Tag zu Tag: Doppel

Klaus Kurpjuweit zur S-Bahn, die jetzt mit zwei Mann im Führerstand fährt

Das ist ein Ding. Ausgerechnet die S-Bahn, die ohnehin zu wenig Fahrer hat, lässt jetzt in Zügen zwei Mann im Führerstand mitfahren. Einer bedient die Tasten und Knöpfe, der andere beobachtet mit ihm die Signale. So soll verhindert werden, dass der Triebfahrzeugführer ein Rot zeigendes Signal übersieht und weiterfährt.

Das hat auch die alte Technik aus der Gründungszeit der S-Bahn vor fast 90 Jahren schon geschafft, doch das bisherige System ist jetzt zum ersten Mal auf einem Abschnitt der S 1 in Reinickendorf durch supermoderne Elektronik ersetzt worden. Dummerweise ist das neue System aber noch nicht zugelassen, so dass zur Sicherheit das Vier-Augen-Prinzip im Führerstand gilt, bis sich die Aufsichtsbehörde überzeugt hat, dass es funktioniert.

Doch ein wenig kann sich die S-Bahn auch trösten. Einen „Beimann“ gab es auch schon früher; dieser musste das Schließen der Türen überwachen. Und in England hatte die Gewerkschaft einst durchgesetzt, dass auch auf Diesel- oder Elektrolokomotiven zwei Mann im Führerstand saßen, wobei der zweite nichts zu tun hatte. Das immerhin ist bei der S-Bahn nun doch anders.

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