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Draisinenfahrt: Auf alten Gleisen durch die Landschaft

Die Eisenbahnstrecke nach Lychen ist stillgelegt. Zum Glück gibt es aber Draisinen.

Draisinenfahrer brauchen gewöhnlich keine Landkarte und kein Navigationsgerät. Niemand verfährt sich schließlich auf den stillgelegten Eisenbahnstrecken, zumal hier keine Weiche mehr auf ein totes Gleis, zu einem Prellbock oder in einen Lokschuppen führt. Und dennoch lohnt es sich sowohl auf der Strecke zwischen Fürstenberg, Himmelpfort und Lychen als auch auf dem anderen Teilabschnitt zwischen Lychen und Templin, einen Plan aus Papier oder auf einem kleinen elektronischen Bildschirm mitzunehmen. Andernfalls könnten sonst schöne Rast- und Badeplätze oder sehenswerte Orte verpasst werden.

„Die Draisinen lassen sich an den ausgewiesenen Plätzen leicht aus den Schienen heben und neben dem Gleis abstellen", sagt Jan Jähnke, Chef des kleinen Unternehmens „Erlebnisbahn". Dann stünde dem Picknick im Grünen oder dem Badespaß an einem der zahlreichen Seen nichts mehr im Weg. Da sich der Erschöpfungszustand der meisten Draisinenfahrer während der Tour durchaus in Grenzen hält, können zu Fuß auch längere Distanzen von der Eisenbahnlinie zurückgelegt werden. Schließlich lässt sich eine Draisine ziemlich leicht von zwei Personen mit einem Kettenantrieb wie bei einem Fahrrad bewegen. In der Mitte ist Platz für einen weiteren Erwachsenen oder für zwei Kinder oder für Gepäck. Größere Fahrzeuge für mehr Passagiere werden mit einem langen Hebel in Bewegung gesetzt.

Wer von Fürstenberg bis zur Wendestelle in Lychen unterwegs sein will, muss rund 25 Kilometer lang in die Pedale treten oder mit dem Hebel „pumpen". Viele Gäste entscheiden sich aber für einen Abstecher ins nur 6,3 Kilometer entfernte Himmelpfort. Das hier in der Adventszeit geöffnete Weihnachtspostamt beantwortet alljährlich mehr als 200 000 Wunschzettel von Kindern aus aller Welt.

Die Weihnachtsmannstube hat übrigens inzwischen das ganze Jahr über geöffnet. Und wenn dann der bärtige alte Mann im roten Umhang mitten im Hochsommer leibhaftig hinter dem Tannenbaum auftaucht, klicken sofort die Fotohandys. Aufnahmen im T-Shirt mit Weihnachtsmann gelingen schließlich nicht alle Tage. Zurück geht es dann wieder mit der Draisine. Ste.

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