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Drama um das Berliner Ensemble: Streit zwischen Hochhuth und Senat spitzt sich zu

Der Streit um das Berliner Ensemble geht weiter: Rolf Hochhuth hat seine Entschlossenheit bekräftigt, „die sofortige Räumung des BE per einstweiliger Verfügung zu veranlassen“. Nach Auskunft der Kulturverwaltung ist aber bislang kein entsprechender Antrag im Landgericht eingegangen.

Im Streit zwischen Rolf Hochhuth und seiner Ilse-Holzapfel-Stiftung als Eigentümer der Immobilie des Berliner Ensembles und des Berliner Senats als Mieter des Hauses ist keine gütliche Einigung in Sicht. In einem am Freitag verbreiteten Schreiben und einem Offenen Brief an seinen Anwalt Markus Kerber hat Hochhuth noch einmal seine Entschlossenheit bekräftigt, „die sofortige Räumung des BE per einstweiliger Verfügung zu veranlassen“. Nach Auskunft der Kulturverwaltung ist allerdings bislang kein entsprechender Antrag im Landgericht eingegangen – auch wenn Hochhuth zufolge bereits am Montag, den 22. Juli, eine Räumungsklage eingereicht worden sein soll.

Wie berichtet, besitzt der Dramatiker Hochhuth das vertraglich zugesicherte Recht gegenüber dem Berliner Ensemble als Untermieter des Senats, während der Spielzeitpause des BE dort eigene Stücke zu zeigen. Allerdings nur, wenn er im ersten Quartal des Vorjahres Termine, Werktitel und den Regisseur benennt. Für 2014 hätten diese Angaben bis zum 31. März 2013 vorliegen müssen, was jedoch nicht geschehen ist. Wenn der mittlerweile 82-jährige Hochhuth verspätet seine Pläne anmeldet, sind seitens des Senats die Firmen bereits beauftragt, die während der Sommerpause regelmäßig nötige Instandhaltungsmaßnahmen im historischen Haus durchführen sollen.

Kulturverwaltung zeigt sich kompromissbereit - Hochhuth sieht das anders

Bei der Kulturverwaltung war Anfang der Woche die Bereitschaft bekundet worden, sich in einem Treffen mit Hochhuth auf einen Kompromiss zu einigen. Eine Bereitschaft, die Hochhuth jetzt bestreitet: Beim Treffen mit dem derzeitigen Bauleiter am BE, Michael Mund, sei sein Vorschlag abgelehnt worden, die nötigen Reparaturen übers Jahr zu verteilen. Wie es möglich sein soll, während des laufenden Spielbetriebs solche Maßnahmen vorzunehmen, erläutert Hochhuth nicht. Außerdem beklagt der Dramatiker erneut, dass BE-Intendant Claus Peymann nicht mit ihm kommunizieren wolle. Und dass die BE-Fassaden und -Schaukästen „lückenlos“ mit der Programmvorschau des Theaters „vollplakatiert“ wurden, so dass der Stiftung „kein Quadratmeter“ für eigene Veranstaltungshinweise bleibt. Darin sieht Hochhuth den „letzten Beleg“ dafür, dass ein Kompromiss nicht erwünscht sei.

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