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Berlin: Drei der fünf stellvertretenden Parteivorsitzenden treten ab

Der Landesvorstand der Berliner Sozialdemokraten steht vor einem personellen Neuanfang. Beim Parteitag im Juli werden drei der fünf stellvertretenden Parteivorsitzenden nicht wieder antreten.

Der Landesvorstand der Berliner Sozialdemokraten steht vor einem personellen Neuanfang. Beim Parteitag im Juli werden drei der fünf stellvertretenden Parteivorsitzenden nicht wieder antreten. Mit dem Rückzug von Klaus-Uwe Benneter, Monika Buttgereit und Ingeborg Junge-Reyer verlassen alle Linken den Parteivorstand. Das sei "keine konzertierte Aktion", wies Monika Buttgereit entsprechende Interpretationen zurück, sondern habe unterschiedliche Gründe. Wer sich um die freiwerdenden Positionen bewirbt, ist noch offen.

Die Bildungsexpertin Monika Buttgereit, im Privatleben mit dem SPD-Landesvorsitzenden Peter Strieder verheiratet, erklärte, zehn Jahre im höchsten Gremium der Partei seien genug. "Das ist kein Lebensjob." Im übrigen "stand die Entscheidung fest, bevor mein Mann Parteivorsitzender wurde". Sie habe bereits vor zwei Jahren in ihrem Kreisverband angekündigt, dass die zweijährige Wahlperiode "die letzte Runde" sein werde. Die Lehrerin will sich im Juli aber um einen Sitz im Parteirat bewerben.

Auch Ingeborg Junge-Reyer will nicht erneut als Parteivize antreten. Sie wird auch die Position der Parteikassiererin aufgeben. Die frühere Kreuzberger Sozialstadträtin begründet ihren Rückzug mit der beruflichen Belastung als Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Soziales und Frauen.

Nach zehn Jahren als stellvertretender Parteivorsitzender zieht sich auch Klaus-Uwe Benneter zurück. Er wolle sich künftig auf seinen Beruf als Notar und Rechtsanwalt sowie auf die Arbeit im Abgeordnetenhaus konzentrieren, sagte Benneter, der gegenwärtig in Urlaub ist. In der Partei war allerdings bereits seit Monaten über einen Rückzug Benneters spekuliert worden. Der rechtspolitische Sprecher der SPD-Fraktion trat beretis nach Kritik aus den Reihen des "Donnerstagkreises" Ende 1999 nicht mehr als Sprecher der Parteilinken an.

Nur Bundesministerin Christine Bergmann und der Gewerkschafter Hermann Borghorst wollen sich einer Neuwahl für das höchste Gremium der Berliner Sozialdemoraten stellen. Der zur Parteirechten zählende Borghorst wurde bereits von seinem Kreisverband Treptow/Köpenick nominiert. Christine Bergmann begründete in einer gemeinsamen Sitzung von Landesvorstand und Kreisvorsitzenden ihre erneute Kandidatur damit, sie wolle als Parteivize den Kontakt zwischen Bundesregierung und Landesverband halten. Diese Rolle hatte bislang auch Benneter inne, der als enger Freund des Bundeskanzlers und SPD-Bundesvorsitzenden Gerhard Schröder gilt.

Wie der neue Parteivorstand aussehen kann, ist derzeit noch offen. Während Parteichef Peter Strieder erneut antreten will, gibt es derzeit noch keine Bewerbungen für die freiwerdenden Stellvertreter-Posten. Erwartet wird ein Generationswechsel. "Wir Älteren machen den Weg frei für Erneuerung und Verjüngung", sagte Monika Buttgereit. Ob er ein eigenes Personalpaket vorschlagen will, ließ der Landesvorsitzende Strieder beim Treffen mit den Kreisvorsitzenden offen. In den Kreisverbänden beginnt die Meinungsbildung erst; derzeit sind die Parteigliederungen mit der Fusion der Bezirke beschäftigt.

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