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Frühere Rücktritte: Drei gaben auf

Vor Michael Braun mussten seit 1945 drei Berliner Justizsenatoren das Amt vorzeitig aus den Händen geben.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Der Christdemokrat Thomas Schäfer war der Erste in der Reihe. Er wurde am 16. Januar 1947 von der Stadtverordnetenversammlung gewählt und trat bereits am 5. Februar zurück. Justizsenator für 20 Tage, das kommt nahe an den Rekord des Parteifreunds Braun heran. Auch wenn sich das Amt damals noch Stadtrat für Recht nannte. Schäfer musste aus gesundheitlichen Gründen aufgeben.

Am 10. Juli 1976 trat der konservative FDP-Politiker Hermann Oxfort zurück. Er übernahm mit diesem Schritt die politische Verantwortung für den spektakulären Ausbruch der RAF-Terroristinnen Inge Viett, Juliane Plambeck, Gabriele Rollnik und Monika Berberich aus der Frauenhaftanstalt in der Lehrter Straße. Doch 1983 wurde Oxfort für zwei Jahre erneut Justizsenator.

Der Dritte im Bunde war Jürgen Baumann, ebenfalls Mitglied der Freien Demokraten. Am 3. Juli 1978 erklärte er seinen Rücktritt aus ähnlichen Gründen wie sein Vorgänger. Er übernahm die politische Verantwortung für die gewaltsame Befreiung des RAF-Terroristen Till Meyer aus der Untersuchungshaftanstalt Moabit. Zwei Frauen hatten sich mit falschen Ausweisen als angebliche Rechtsanwältinnen Zutritt verschafft und mit einer Geiselnahme die Öffnung des Hauptportals erzwungen.

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