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Berlin: Drei Jahre und drei Monate wegen obszöner Anrufe bei Kindern

Wegen obszöner Anrufe bei Schülerinnen ist ein 43-jähriger Mann zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Das Landgericht sprach den gelernten Friseur, der sich bei den Anrufen als Polizist ausgab, wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Amtsanmaßung schuldig.

Wegen obszöner Anrufe bei Schülerinnen ist ein 43-jähriger Mann zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Das Landgericht sprach den gelernten Friseur, der sich bei den Anrufen als Polizist ausgab, wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Amtsanmaßung schuldig. Der Angeklagte hatte von 1993 bis zu seiner Festnahme im vorigen Jahr in Berlin und Hannover über 50 Kinder mit seinen gewalttätigen sexuellen Fantasien in Angst versetzt. Berliner Schulen hatten seinerzeit Eltern aufgefordert, die Polizei nach merkwürdigen Telefongesprächen zu informieren.

Der einschlägig Vorbestrafte hatte sich zumeist als "Herr Hartmann" von der Polizei vorgestellt. Wenn er zufällig Kinder am Telefon hatte, fragte er nach Nummern von Mitschülern. Unter Ausnutzung seiner angeblichen Stellung als Kommissar schilderte er den Mädchen dann Vergewaltigungen von Mitschülerinnen oder Gewalttaten in Kriegsgebieten. Andere Telefonnummern hatte sich der Mann in Zeitungsanzeigen beschafft, wenn Personen Kinderkleider zum Verkauf angeboten hatten.

Der damals obdachlose Mann hatte als ein Motiv seine Vereinsamung nach seiner Scheidung und dem Tod der Großeltern genannt. Zunächst habe er es mit obszönen Telefonaten bei Frauen versucht. Die Erwachsenen hätten aber im Gegensatz zu Kindern den Hörer aufgelegt. Nach Überzeugung der Richter wollte der Mann nicht nur seine sexuellen Fantasien ausleben, sondern auch Macht ausüben. Die Richter folgten dem Gutachten, wonach eine verminderte Schuldfähigkeit nicht auszuschließen sei. Wer sich so verhalte, könne nicht ganz normal sein, hieß es.

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