zum Hauptinhalt

Berlin: Dresdener Bahn: Neue Idee: Trog mit Deckel für die Bahn

Im Streit um den Wiederaufbau der Dresdener Bahn durch Lichtenrade zeichnet sich ein Kompromiss ab. Während die Bahn AG die Gleise ebenerdig legen will und Anwohner einen Tunnel fordern, kann sich Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) auch einen "überdeckelten Trog" oberhalb des Grundwassers vorstellen, der insgesamt etwa eineinhalb Meter aus dem Boden herausragt.

Im Streit um den Wiederaufbau der Dresdener Bahn durch Lichtenrade zeichnet sich ein Kompromiss ab. Während die Bahn AG die Gleise ebenerdig legen will und Anwohner einen Tunnel fordern, kann sich Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) auch einen "überdeckelten Trog" oberhalb des Grundwassers vorstellen, der insgesamt etwa eineinhalb Meter aus dem Boden herausragt. Er könnte dann begrünt und bepflanzt werden. Dies würden auch die Anwohner akzeptieren, sagte gestern Boto Mertins von der Bürgerinitiative Lichtenrade - Dresdener Bahn.

Der Senat werde den Kampf gegen die ebenerdige Lösung nicht aufgeben, sagte Strieder. Notfalls werde man auch gegen die Bahn klagen. Mit Rainer Geulen hat sich die Verwaltung bereits einen versierten Juristen an Land gezogen, der bisher meist die Gegenseite der Verwaltung vertreten hat - oft mit Erfolg.

Nach Ansicht Strieders, dessen Verwaltung noch unter seinem Vorgänger Jürgen Klemann (CDU) das Planfeststellungsverfahren aus Protest gegen die ebenerdige Lösung um gut zwei Jahre verzögert hatte, ist es für eine Wohnstadt nicht zu akzeptieren, dass eine neue Gleisanlage einen Ort so brutal trenne. Nach den Plänen der Bahn sollen die Anwohner durch hohe Wände an den Gleisen vor dem Lärm geschützt werden.

Für Strieder ist aber auch klar, dass die Bahn zu einem Tunnel- oder Trogbau nur bereit ist, wenn ihr der Senat dabei finanziell entgegenkommt. Fest zugesagt hat der Senat bisher 60 Millionen Mark, die aber bei weitem nicht reichen. Zu Lasten anderer Verkehrsprojekte werde man das Geld aber nicht umschichten, so Strieder. Die Bahn solle jetzt endlich die Kosten eines Tunnelbaus ermitteln, forderte er. Dabei müsse man auch berücksichtigen, dass auf der anderen Seite erheblich weniger Geld für den passiven Lärmschutz an den Gebäuden ausgegeben werden muss, wenn die Züge in einem Tunnel oder Trog mit Deckel fahren. "Aktiver Lärmschutz kann billiger sein als passiver", sagte Strieder.

Für Mertins bleibt der bergmännisch gebohrte Tunnel weiter die beste Lösung. Ein Trogbau sei mit erheblichen Beeinträchtigungen verbunden. Auch die Bürgerinitiative will klagen, wenn die ebenerdige Variante genehmigt werden sollte. Rund 4000 Einwendungen hat es gegeben.

kt

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false