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Drogenhandel: "Präsidenten"-Prozess beginnt mit Verwirrung

In Berlin hat der Prozess gegen den so genannten Präsidenten und elf weitere mutmaßliche Mitglieder eines Rauschgifthändlerringes begonnen. Für Verwirrung sorgten gleich zum Auftakt die Personalien des "Präsidenten".

Berlin - Unter schärfster Bewachung hat am Donnerstag am Berliner Landgericht der Prozess gegen den so genannten Präsidenten eines internationalen Rauschgifthändlerrings und elf Mitbeschuldigte begonnen. Den zumeist hinter Panzerglas sitzenden Angeklagten aus fünf Ländern wird bandenmäßiger Handel mit Haschisch, Kokain und Heroin vorgeworfen. Das Rauschgift soll in den Jahren 2003 und 2004 aus den Niederlanden eingeschmuggelt und auch vom «Präsidenten» persönlich vermarktet worden sein.

Im April des Vorjahres hatte die Polizei den Hauptverdächtigen in Berlin bei einem spektakulären Einsatz festgenommen. Seitdem sitzt der laut Anklage Staatenlose in Untersuchungshaft. Für die Ermittler gilt er als einer der einflussreichsten Männer der kriminellen Szene. Ihm wird neben Drogenhandel auch eine Fahrt ohne Führerschein angelastet.

Ob der Angeklagte, genannt der «Präsident», aussagt, sei noch nicht entschieden, sagte sein Verteidiger. Zu Prozessbeginn hatte es Verwirrung um die Personalien des in der Anklage als «Mahmut U.» geführten Mannes gegeben. Die meisten der übrigen Angeklagten im Alter von 25 bis 37 Jahren wollten sich eine Aussage vorbehalten.

Mit einem klaren «Ja» kündigte nur einer der Hauptangeklagten seine Aussage für kommenden Donnerstag an. Der Libanese, der als rechte Hand des Drogenbosses galt, ist gleichzeitig als Kronzeuge ein Stützpfeiler der Anklage.

Der früher bereits als Dealer zu acht Jahren Haft verurteilte Araber saß getrennt von den anderen Angeklagten mit kugelsicherer Kleidung zwischen seinen Anwälten. Drei Bodyguards postierten sich hinter dem 33-Jährigen, der die Fäden des Rauschgifthandels gezogen haben soll. Der Prozess wird am kommenden Donnerstag fortgesetzt. (tso/dpa)

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