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Berlin: Drogentote: Schweigeminute

Die Zahl der Drogentoten in Berlin wird auch in diesem Jahr unverändert hoch bleiben. Bis Mitte Mai wurden bereits 79 Todesfälle registriert.

Die Zahl der Drogentoten in Berlin wird auch in diesem Jahr unverändert hoch bleiben. Bis Mitte Mai wurden bereits 79 Todesfälle registriert. Im vergangenen Jahr starben 230 Berliner überwiegend an einer Überdosis Heroin. Das war eine Steigerung von fast zehn Prozent. Die meisten Drogentoten waren zwischen 30 und 40 Jahren alt. Zur Erinnerung an die Drogentoten veranstalteten einige Hilfsvereine am Freitag am Kottbusser Tor in Kreuzberg einen "Gedenktag" mit Informationsständen. Mit einem schwarzen Transparent auf Deutsch und auf Türkisch, einem schwarzen Pappsarg in der Mitte des Platzes und einer Schweigeminute brachten etwa 40 Menschen ihre Trauer zum Ausdruck.

"In der Regel waren andere Menschen anwesend, als sie starben", sagte Astrid Leicht, die Projektleiterin des Drogenprojektes "Mobilix", das jeden Mittwoch und Freitag am Kottbusser Tor steht. Deshalb unterstützt sie ein Projekt, das an Drogen-Treffpunkten einen "Erste-Hilfe-Kurs" vermittelt. Jedoch gebe es bisher keine Zusage für die finanzielle Unterstützung über den August hinaus, sagte sie.

Ob dieses Engagement Nicole geholfen hätte? Sie war 25 Jahre alt, als sie vor zwei Jahren starb. Ihre Mutter, die gestern am Gedenktag teilnahm, erzählt, Nicole sei an einer Überdosis Methadon gestorben. Ein Foto zeigt Nicole mit kurzen dunklen Haaren, dunklen Augen - ein mediterraner Typ und ein bildhübsches Mädchen mit einem bezaubernden Lächeln.

suz

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