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Berlin: Drohbrief zunächst ohne Folgen Krankenkasse nimmt von fristloser Kündigung erst einmal Abstand

Der Fall der Mitarbeiterin der Innungskrankenkasse (IKK), die beschuldigt wird, einen Brief mit rassistischem Inhalt an ein türkisches Mitglied verschickt zu haben, geht in die zweite Runde. Eigentlich sollte die 38jährige Frau während ihrer offiziellen Anhörung in der IKK-Filiale in Schöneberg Montag früh ihre fristlose Kündigung bekommen.

Der Fall der Mitarbeiterin der Innungskrankenkasse (IKK), die beschuldigt wird, einen Brief mit rassistischem Inhalt an ein türkisches Mitglied verschickt zu haben, geht in die zweite Runde. Eigentlich sollte die 38jährige Frau während ihrer offiziellen Anhörung in der IKK-Filiale in Schöneberg Montag früh ihre fristlose Kündigung bekommen. Aber dazu kam es nicht. Die Personalchefs, die an dem Gespräch teilgenommen haben, konnten nicht alle Fragen ihrer Mitarbeiterin beantworten.

„Wie sieht der Umschlag aus, ist darauf ein Freistempel der IKK oder eine Briefmarke und wie sieht die Büroklammer aus?“, wollte die Frau zum Beispiel wissen. Einen Anwalt hatte die Beschuldigte zu dem Gespräch nicht mitgebracht, obwohl dies zugelassen war.

Das vom Landeskriminalamt zur Spurensicherung in einer Sichthülle verschweißte Schreiben liegt bei der Staatsanwaltschaft und die IKK-Chefs konnten sich nicht an jedes Detail erinnern. Ihnen liegt nur eine Kopie der Rechnung mit der angehefteten Schmähschrift vor. „Wir wollen im Rahmen unserer Fürsorgepflicht gegenüber unseren Mitarbeitern fair bleiben und diese Fragen beantworten“, hieß es dazu gestern bei der IKK. So lange bleibe die Mitarbeiterin vom Dienst beurlaubt.

Hat sie nun an den Friseursalon in Reinickendorf anonym „Zahl endlich Du Scheiss Kanake, sonst schneiden wir Dir Deinen Schwanz ab“ geschrieben oder nicht? Die IKK-Beschäftige bestreitet die Tat. Die Frau, die seit zwölf Jahren bei der Krankenkasse arbeitet, war durch ein Schriftgutachten aufgefallen. suz

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